Windows-Service Pack auch für Raubkopien (Update)

Microsoft will das für Ende Juli angekündigte Service Pack 2 für Windows XP auch für Raubkopien anbieten.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Microsoft will das für Ende Juli angekündigte Service Pack 2 zu Windows XP auch für Raubkopien anbieten. "Wir haben ausdrücklich nichts in das SP2 eingebaut, um es für Raubkopien unbrauchbar zu machen" erklärte Firmensprecher Barry Goffe gegenüber der Computer Times. Das inzwischen schon selbst überarbeitete erste Service Pack für Microsofts aktuelles Betriebssystem verweigert die Installation, wenn das System mit Hilfe zweier inzwischen öffentlich gewordener Produkt-Keys eingerichtet worden ist. Laut Goffe war der Verzicht auf solche Maßnahmen beim SP2 "eine schwere Entscheidung, aber am Ende haben wir beschlossen, dass es, selbst wenn jemand eine Raubkopie von Windows hat, wichtiger ist, ihn sicher zu halten als sich nur um den Umsatz zu kümmern."

Die Äußerung lässt sich nicht nur mit schierer Menschenfreundlichkeit erklären, sondern auch mit strategischen Erwägungen: Zum Einen dürfte sich die Umsatzsteigerung durch Raubkopierer, die sich zum Patchen nun doch ein Windows kaufen, in engen Grenzen halten -- war doch der Kontrollmechanismus im SP1 nicht besonders wirksam, weil diverse andere geklaute Schlüssel im Internet kursieren. Zum Anderen hat wohl auch Microsoft erkannt, dass die hohe Verbreitung seiner Software zum großen Teil auf eben diesen Raubkopien beruht, und dass deren Zustand im Falle Windows-spezifischer Wurm-Epidemien sehr wohl zum schlechten Image der Redmonder Betriebssysteme beiträgt.

Seit Ende März steht der Release Candidate 1 von Service Pack 2 im Web. Erwartungsgemäß prüft es wie das SP1, welches ja im SP2 enthalten ist, noch auf die beiden altbekannten Schlüssel, andere illegale CD-Keys akzeptiert es jedoch. Zentraler Bestandteil sind zusätzliche Sicherheits- und Schutzfunktionen. Einen Überblick gibt der Artikel Vergitterte Fenster auf heise Security. (hps)