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Withings U-Scan: Smartes Urin-Gadget erkennt Nutzer am Urinstrahl

Vor dem Start der CES hat Withings ein vernetztes und kompaktes Urinlabor für zuhause vorgestellt. Es erkennt Nutzer am Urinstrahl.

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(Bild: Withings)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Withings ist bereits für smarte Waagen, Blutdruckmessgeräte und Smartwatches zur Gesundheitsüberwachung bekannt. Nun geht das französische Unternehmen jedoch einen großen Schritt weiter: Auf der diesjährigen CES präsentiert es die nach eigenen Angaben weltweit erste Plattform zur Analyse von Biomarkern im Urin für den Hausgebrauch: U-Scan. Dies gab Withings kurz vor dem offiziellen Start der Messe in Las Vegas bekannt.

Withings präsentierte U-Scan auf der Vor-Messe-Veranstaltung "CES Unveiled". Vor Ort konnte man das Gerät aber nicht testen.

(Bild: heise online / Nico Jurran)

U-Scan, in dem nach Angaben des Unternehmens vier Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit steckt, findet in der Toilettenschüssel Platz und hilft dabei, zahlreiche Gesundheitswerte und -informationen im menschlichen Urin auszuwerten. Durch die Synchronisierung mit der "Health Mate"-App soll man laut Hersteller "eine Fülle von verwertbaren Erkenntnissen auf Basis der täglichen Messwerte" erhalten.

Das U-Scan-Lesegerät mit einem Durchmesser von 90 mm und wiederaufladbarem Akku soll Urin von anderen Flüssigkeiten unterscheiden können und Proben automatisch für die Analyse trichtern. Dank des kugelförmigen Designs fließe der Urin laut Withings effizient zu einem Sammeleinlass. Die Urinprobe wird dann in eine Testkapsel geleitet, wo ein optisches Modul die chemische Reaktion abliest. Die verbleibende Flüssigkeit wird durch einen Abfluss abgeleitet, anschließend wird das System bei jeder Spülung gereinigt.

Im Inneren der Withings U-Scan befindet sich unter anderem ein Temperatursensor, der das Vorhandensein von Urin feststellt, und eine Pumpe, die die die Urinprobe in eine Testkapsel leitet. Ein optisches Modul erfasst die chemische Reaktion.

(Bild: Withings)

Doch U-Scan soll nicht nur Urin von anderen Flüssigkeiten unterscheiden, sondern den Urinstahl auch dem jeweiligen (registrierten) Nutzer zuordnen können. Bei dieser dank "Stream-ID" genannten Funktion messen laut Hersteller in das Lesegerät eingebettete Niedrigenergie-Radarsensoren mehrere Variablen, um die "individuelle Signatur des Urinstrahls einer Person zu identifizieren" – darunter die Bewegung und Entfernung des Strahls. Die Informationen der Stream-ID können laut Withings in der App bestätigt (und wahrscheinlich auch korrigiert) werden.

Über verschiedene Kartuschen istdas Urinlabor von Withings in der Lage, unterschiedliche Tests durchzuführen.

(Bild: Withings)

U-Scan soll in Europa ab dem zweiten Quartal 2023 mit den oben angesprochenen Verbraucherkartuschen Nutri Balance und Cycle Sync erhältlich sein. Ein U-Scan-Starterkit für 500 Euro enthält das U-Scan-Lesegerät sowie eine Kartusche, die laut Hersteller Tests über einen Zeitraum von drei Monaten ermöglichen soll. Danach sollen User ein Abonnement für eine automatische Nachfüllung für voraussichtlich 30 Euro pro Monat abschließen oder einzelne Kartuschen auf der offiziellen Website des Unternehmens kaufen können.

(nij)