WorkSpaces Thin Client: Amazon macht Fire TV Cube zum Mini-PC

Amazon legt einen Mini-PC auf. Er ist für Arbeitsplätze mit hoher Fluktuation gedacht, bei denen die Mitarbeiter die Hardware mitgehen lassen.

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Mini-PC

(Bild: Amazon)

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Büro-PC statt Multimedia-Schaltzentrale am Fernseher – Amazon legt seinen Fire TV Cube als WorkSpaces Thin Client neu auf. Die Hardware ist identisch, lediglich das Android-basierte Betriebssystem wurde überarbeitet. Bei den für den Einsatz notwendigen WorkSpaces handelt es sich um Desktops aus der AWS-Cloud, zu vergleichen mit Azure Virtual Desktop und dem darauf aufsetzenden Windows 365 für Endanwender.

Amazon bewirbt seinen Thin Client speziell für Firmen, die große Kontingente an Büro-PCs verwenden. Admins sollen die Geräte einfach in Gruppen verwalten können. Im Gespräch mit The Register führt der Amazon-Manager Muneer Mirza aus, dass der WorkSpaces Thin Client als Quasi-Wegwerfprodukt gedacht ist.

Primär soll er in Call- und Trainings-Zentren zum Einsatz kommen, wo die Mitarbeiterfluktuation hoch ist. Bis zu 70 Prozent würden Arbeitsgeräte nach der Kündigung nicht wieder abgeben. Für Firmen würde sich der Aufwand nicht lohnen, Notebooks oder Mini-PCs zurückzuverlangen. Bei einem Thin Client für unter 200 US-Dollar wäre das kein allzu großes Problem.

Im WorkSpaces Thin Client werkelt wie auch im Fire TV Cube der Billigprozessor Amlogic POP1-G. Er kombiniert vier Cortex-A73-Kerne (2,2 GHz) mit vier Cortex-A53 (2,0 GHz). Die A73-Kerne stellte ARM im Jahr 2016 für Smartphones vor, die A53er stammen noch aus dem Jahr 2012. Die Bildausgabe übernimmt eine integrierte G52-MP8-GPU von ARM. Laut der Analysefirma Techinsights nutzt der Amlogic POP1-G 12-Nanometer-Strukturen.

Überschaubare 2 GByte LPDDR4X-4224-RAM und 16 GByte Flash-Speicher flankieren den Prozessor. Das soll reichen, um per Chrome-Browser einen virtuellen Desktop zu starten. Über Amazons WorkSpaces greift der Thin Client auf die AWS-Cloud zu, um Programme zu starten.

Auch die restliche Ausstattung ist auf niedrige Kosten getrimmt: Der PC hat nur einen einzigen USB-Anschluss, der lediglich USB-2.0-Geschwindigkeit (60 MByte/s) schafft. Per HDMI lässt sich ein einzelner 4K-Monitor anschließen, zudem gibt es noch Gigabit-Ethernet. Tastatur und Maus kann man entweder kabellos per Bluetooth oder über einen optionalen USB-Hub verbinden.

Bisher verkauft Amazon den WorkSpaces Thin Client in den USA für 195 US-Dollar. Damit ist der Mini-PC rund doppelt so teuer wie der baugleiche Fire TV Cube (knapp 100 US-Dollar). Hierzulande kostet er ohne Rabatt 160 Euro. Ab Anfang 2024 will Amazon den WorkSpaces Thin Client auch an Business-Kunden in weiteren Ländern verkaufen, darunter Deutschland.

Ab rund 200 Euro gibt es alternativ schnellere Mini-PCs mit Celeron- und Pentium-Prozessoren von Intel, inklusive mehr RAM und SSDs.

Update

Amazon hat bestätigt, dass der WorkSpaces Thin Client Anfang 2024 auch nach Deutschland kommt.

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