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Xperia Touch: Sonys Android-Beamer macht den Tisch zur Eingabefläche

Sony hat praktisch ein komplettes Android-Mobilgerät in seinen Projektor Xperia Touch integriert – was externe Zuspieler in vielen Fällen überflüssig macht. Ganz billig ist der Spaß aber nicht.

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Xperia Touch: Sonys Android-Beamer macht Tisch zur Eingabefläche

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Vielleicht haben sich die Entwickler bei Sony gedacht, dass jeder einen Projektor auf den Markt bringen kann, der wahlweise ein 23 Zoll (58,4 cm) großes Bild mit einer Auflösung von 1366 × 768 Pixeln an die Wand oder auf den Tisch wirft und im letzteren Modus über integrierte Infratorsensoren bis zu zehn Fingerposition erfasst.

Zumindest integrierte der japanische Elektronikkonzern beim derzeit auf dem MWC zu beguckenden "Xperia Touch" fast ein vollständiges Mobilgerät in dem Projektor -- einschließlich Betriebssystem Android 7, 32 GByte internem Speicher, Unterstützung der üblichen Funkprotokolle, einem Slot für Micro-SD-Karten mit einer Kapazität von bis zu 32 GByte, einem NFC-Chip sowie der Möglichkeit, Apps aus dem Google Play Store zu installieren. Lediglich ein SIM-Karten-Slot fehlt.

Wofür sich der Xperia Touch nutzen lässt, führt Sony in Barcelona an mehreren Beispielen vor. An einer Stelle läuft auf dem Projektor beispielsweise eine Piano-App, sodass man auf den virtuellen Tasten, die auf den Tisch projiziert werden, Klavier spielen kann. Das funktionierte in einem kurzen Test gut. In einer anderen Demo wird gezeigt, wie sich die Wandprojektion nutzen lässt, um mittels Remote-Play-Funktion an einer Playstation 4 zu spielen – falls die Konsole üblicherweise an einem Fernseher hängt, der gerade anderweitig genutzt wird.

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In Barcelona wird ab und an auch gezeigt, wie sich die eingebaute 13-Megapixel-Kamera nutzen ließe, um Gestensteuerungen mit den Fingern in der Luft zu realisieren. Ob diese Funktion tatsächlich in das Serienmodell kommt, ist aber laut Sony noch nicht entschieden.

Erwartungsgemäß lässt sich auch eine simple Videowiedergabe realisieren, der integrierte Akku soll für eine Stunde kontinuierliche Wiedergabe reichen. Für Zuspieler steht neben einem USB-C-Anschluss noch ein Mini-HDMi-Eingang bereit. Wer möchte, kann das Bild laut Sony auf bis zu einer Größe von 80 Zoll (rund 203 cm) aufziehen. Allerdings muss man den Raum dann völlig abdunkeln; die Beleuchtungsstärke des Laser-Projektors soll bei 100 Lumen liegen. Das ist schon bei den gewöhnlichen Anwendungen in schummrigen Räumen recht mager.

Wer nicht den internen 2-Wege-Stereo-Lautsprecher des Xperia Touch nutzen möchte, kann über Bluetooth oder WLAN vernetzte Lautsprecher mit dem Gerät verbinden. Die beiden integrierten Mikrofone sollen auf die Nutzung für Videotelefonie-Anwendungen optimiert sein.

Das Sony Touch kommt voraussichtlich im April auf den japanischen Markt und soll hierzulande im Sommer erhältlich sein. Der Listenpreis soll bei rund 1500 Euro liegen. (nij)