ZDF: Mehr KI für Untertitel und Gebärdensprache

Künstliche Intelligenz könnte beim ZDF bald direkt Untertitel in Live-Schalten bereitstellen oder Gebärdensprache-Avatare ermöglichen.

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Ein weiblich anmutender Roboter sitzt vor einem Mischpult mit Bildschirmen und singt oder spricht in ein Mikrofon

(Bild: Erstellt mit Midjourney durch heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Das ZDF will den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Untertiteln in Live-Schalten und bei der Gebärdensprache verstärken. Man plane mehr Automatisierung und mehr KI, um effizienter zu sein, sagte der ZDF-Technik-Chef (Head of Technology) Andreas Grün im Gespräch mit der dpa.

Das öffentlich-rechtliche ZDF in Mainz verabschiedete nun nach eigenen Angaben eigene Grundsätze für den redaktionellen Umgang mit generativer KI und listet neun Punkte auf. Das ZDF ist generell der Ansicht, dass solche Tools die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen können.

ZDF-Manager Grün erläuterte, derzeit gebe es im Haus bereits Unterstützung von KI bei Untertiteln. "Was wir noch nicht haben und wo wir uns noch nicht sicher genug fühlen ist, dass das, was KI produziert, direkt auf den Bildschirm geht." Derzeit überprüfen demnach Kollegen die KI-Untertitel und können eingreifen. "Bei Live-Übertragung wie Sportevents glauben wir aber, dass wir an den Punkt kommen, dass wir Untertitel völlig automatisch durchlaufen lassen. Wir arbeiten dazu an der Qualität." Momentan reiche die aber ohne den Blick der Kollegen noch nicht aus.

Zur Frage, ob das ZDF auch KI-Moderatoren in Nachrichtensendungen einsetzen will, sagte Grün: "Wir sehen KI als Unterstützung, nicht als Ersatz. Wir glauben auch, dass die Erwartung der Zuschauerinnen und Zuschauer ist, echte Menschen zu sehen." Grün ergänzte zugleich, dass für das ZDF speziell im Bereich Gebärdensprache der Einsatz von Avataren vorstellbar sei – aktuell sei das aber noch kein Thema. Den KI-Einsatz kann sich das ZDF auch im kreativen Bereich vorstellen. "KI könnte beispielsweise Drehbücher und Konzepte, die wir bekommen, auf bestimmte Fragestellungen durchchecken und dadurch die Prüfung unterstützen", erläuterte Grün. Zu den jetzt verabschiedeten KI-Leitlinien des ZDF sagte der Manager: "Wir wollen die technologischen KI-Ansätze, die es gibt, nicht einschränken, aber wir sind bei der Frage der Verantwortung sehr klar."

(kbe)