Zweiter Versuch: Lockruf an Kometenlander Philae

Was ist mit Philae? Schläft der Landeroboter auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko noch? Vielleicht ist es noch ein bisschen früh, aber die Forscher beginnen nun den zweiten Lockruf der Sonde Rosetta im Orbit.

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Lockruf an Philae - Zweiter Versuch

Rosetta und Philae vor dem Absetzen des Landers.

(Bild: DLR, CC-BY)

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Von
  • dpa
ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Die Raumsonde Rosetta soll an diesem Sonntag den zweiten Versuch aufnehmen, Kontakt zum Landeroboter Philae auf dem fernen Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aufzunehmen. Das Team des Kontrollzentrums beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) werde von Sonntagmorgen um 2 Uhr an auf eine Nachricht von Philae warten, teilte das DLR am Freitag mit. Wahrscheinlich wache Philae aber erst im Mai oder Juni auf. Bei der ersten Versuchsreihe im März war der Lockruf ohne Reaktion des Mini-Labors verhallt, es gab keine Nachricht von Philae.

Wie lang die Kommunikationseinheit auf Rosetta eingeschaltet bleibt, ist noch ungewiss. Nach einem kritischen Zwischenfall vor knapp zwei Wochen, muss die Flugbahn von Rosetta neu geplant werden. Erst mit Festlegung der neuen Route können die Forscher abschätzen, wann sich wieder eine günstige Konstellation für eine Nachricht des Landeroboters ergibt.

Philae war im November nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko im Schatten gelandet, hatte jede Menge Daten gesendet und war dann wegen Strommangels in den Winterschlaf gefallen. Der Roboter muss auf Sonne warten, um zu neuer Energie zu kommen.

Die ersten Bilder vom Kometen nach der Landung von Philae (14 Bilder)

Dieses Bild zeigt einen Fuss von Philae vor dem Kometenboden.
(Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA)

Die um Tschurjumow-Gerassimenko kreisende Raumsonde Rosetta sendet auch beim zweiten Kontaktversuch ein dauerhaftes Signal. Sollte Philae schon wach sein, schaltet er alle 30 Minuten seinen Empfänger an und lauscht.

Die Forscher wollen das Aufwachen des Landeroboters auf keinen Fall verpassen. Die ersten Daten danach seien besonders spannend. "Nach deren Auswertung wissen wir mehr über den Gesundheitszustand des Landers, über seine Temperatur und die Energie, die er über die Solarpanele aufnimmt", stellte der Philae-Projektleiter beim DLR, Stephan Ulmanec, fest. Der Landeroboter braucht mindestens 5,5 Watt und eine Betriebstemperatur wärmer als minus 45 Grad Celsius.

Außerdem muss die Konstellation zwischen Rosetta und Philae günstig sein. Ende März hatte Tschurjumow-Gerassimenko so viel Staub aufgewirbelt, dass Rosetta auf einem dichten Überflug Probleme mit der Orientierung hatte. Der Orbiter ging über eine "Fluchtbahn" auf Distanz und näherte sich dann wieder auf 140 Kilometer an.

Kometen-Annäherung Ende März 2015 (10 Bilder)

Details des Kometen
(Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM, CC BY-SA IGO 3.0 )

(pmk)