90 Prozent aller deutschen Schulen am Netz

Rund 90 Prozent aller Schulen in Deutschland verfügen mittlerweile über einen Internetanschluss.

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  • dpa

Rund 90 Prozent aller Schulen in Deutschland verfügen mittlerweile über einen Internetanschluss. Etwa 31.000 Schulen waren Ende vergangenen Jahres an das weltweite Netz angeschlossen, berichtete Telekom-Chef Ron Sommer am heutigen Donnerstag in Düsseldorf. Die restlichen 5.000 sollen in den kommenden drei bis vier Monaten folgen. In Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, dem Saarland und Thürigen sind bereits alle Schulen am Netz.

Die Telekom hatte sich verpflichtet, bis Ende dieses Jahres allen Schulen einen kostenlosen ISDN-Internetanschluss zu schalten. Dieses Ziel werde man deutlich früher erreichen, sagte Sommer. Die Kosten bezifferte er auf 125 Millionen Mark pro Jahr. Bis zum Ende der Sommerferien 2001 werde die Telekom in den Schulen außerdem mehr als 20.000 Personalcomputer installiert haben. Damit würden 30 komplette Internetklassen mit jeweils 20 Computern ausgestattet sowie 5.000 Medienecken mit jeweils vier Computern. In den Schulen und bei den Lehrern seien die Ressentiments gegen Computer und Internet im Unterricht weitgehend verschwunden, sagte Sommer.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement rief die Computerhersteller auf, sich das Engagement der Telekom bei der Multi-Media-Ausstattung der Schulen zum Vorbild zu nehmen. Bei der Bereitstellung von Computern sei die Privatwirtschaft "noch nicht so durchschlagend erfolgreich". Die öffentliche Hand sei nicht in der Lage, diese Aufgabe vollständig zu finanzieren. Der Regierungschef erneuerte seine Forderung nach einem preiswerten Schüler-PC. Dies sei notwendig, um soziale Schieflagen bei der Medienkompetenz der Schüler zu verhindern.

Mit der Vollversorgung mit Internet-Anschlüssen seien die Computerprobleme der Schulen keineswegs gelöst, kommentierte der Nordrhein-Westfälische Lehrerverband (NRWL) die Erfolgsmeldungen von Clement und Sommer. Solange nicht alle Klassenräume mit Personalcomputern ausgestattet seien, müssten die Schulen mit Laptops und Beamern versorgt werden, die flexibel eingesetzt werden könnten, sagte NRWL-Präsident Peter Heesen. Außerdem dürften die Lehrer mit der Betreuung der Computernetze nicht allein gelassen werden. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) forderte kontinuierliche Investitionen in die Ausstattung der Schulen mit Neuen Medien. (dpa) / (jk)