c't 23/2020
S. 142
Wissen
Soziale Netzwerke
Bild: Rudolf A. Blaha

Die wunderbare Welt

Fediverse: Soziale Netzwerke in Nutzerhand

Soziale Netzwerke gehen auch anders als von den großen Anbietern. Das Fediverse mit Diensten wie Mastodon und Peertube bietet viele Vorteile, welche Facebook, Twitter und andere vermissen lassen.

Von Andreas Itzchak Rehberg und Michael Link

Der Mensch ist ein Herdentier, auch im Internet. Ziemlich schnell, nachdem das Internet das Laufen lernte, gab es schon so was wie soziale Netzwerke. Doch die machen immer weniger Freude. Dazu tragen häufige Datenschutzpannen bei, aber auch das Zupflastern der Seiten mit Werbung sowie die undurchsichtigen Algorithmen, was man vom Nachrichtenstrom überhaupt zu sehen bekommt. Fediverse könnte das wieder korrigieren, weil es von den Nutzern selbst betrieben wird – und nicht von Konzernen.

Zuerst die Bestandsaufnahme: Wikipedia definiert soziale Netzwerke als Onlinedienste, die Möglichkeiten zum Informationsaustausch und Beziehungsaufbau bieten. Sie gehören zu den beliebtesten Anwendungen im Internet: Allein bei Facebook melden sich nach Unternehmensangaben täglich über 1,7 Milliarden Nutzer an. Und die Evolution verlief ziemlich schnell: Zuerst kamen die Mailboxen mit ihren Schwarzen Brettern, die man im digitalen Leben Bulletin-Board-Systeme nannte. Nach Einwahl – damals noch per Telefonmodem – konnte man in Foren schreiben und private Nachrichten als sogenannte PN austauschen. 

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