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Homeoffice weltweit beliebt – Chefs bleiben misstrauisch

Heimarbeit hat sich als beliebtes Arbeitsmodell etabliert. Aber in puncto Produktivität sind Mitarbeiter und Führungskräfte weiterhin unterschiedlicher Meinung.

Derzeit arbeiten Vollzeitbeschäftigte weltweit durchschnittlich 1,5 Tage pro Woche im Homeoffice, wie das Ifo-Institut in seiner internationalen Studie „Working at home around the world“ ermittelt hat. Allerdings variieren die Ergebnisse in den insgesamt 27 untersuchten Ländern stark. Während die Beschäftigten in Indien mit 2,6 Tagen an der Spitze liegen, arbeiten die Südkoreaner nur 0,5 Tage von zu Hause aus. Hierzulande beträgt der Durchschnittswert 1,4 Tage und in den USA 1,6. Trotz der Unterschiede zwischen den Ländern zeigt die Studie auch Gemeinsamkeiten: So gab über die Hälfte der 36 000 Befragten an, dass sie im Homeoffice produktiver arbeiten können, als sie es erwartet hätten. Als internationale Tendenz zeigt sich ebenfalls, dass Mitarbeiter die Heimarbeit mehr schätzen als ihre Unternehmen: Während die Beschäftigten durchschnittlich 1,7 Tage pro Woche zu Hause tätig sein möchten, planen Unternehmen nur 0,7 Tage ein (Studie siehe ix.de/z3m5).

An dieser Wahrnehmungslücke zwischen Angestellten und Chefs setzt auch die neue Ausgabe des „Work Trend Index“ an, in dem Microsoft die Ergebnisse seiner weltweiten Umfragedaten unter 20 000 Vollzeitarbeitenden in elf Ländern zur Verfügung stellt. Auch laut dieser Studie mögen die Beschäftigten die flexiblen Arbeitsbedingungen. 87 Prozent von ihnen denken, dass sie auch zu Hause produktiv sind. Führungskräfte allerdings sind anderer Meinung: Nur 12 Prozent von ihnen gaben an, volles Vertrauen in die Produktivität ihrer Teams zu haben. Abzulesen ist das Misstrauen an einem oft undurchsichtigen Aktivitätstracking der Angestellten, das das Vertrauensverhältnis schädige und zu einer Art Produktivitätstheater mit inhaltsleeren Meetings führe. Solche „Produktivitätsparanoia“ vonseiten der Arbeitgeber gefährde den langfristigen Erfolg des Modells Remote-/Hybrid-Arbeit, so Microsoft. Führungskräfte sollten lieber eine Firmenkultur fördern, die Qualität und nicht die Quantität von Arbeit honoriere. Barbara Lange (jvo@ix.de)