iX 12/2022
S. 17
Markt + Trends
RIPE

Ukraine-Krieg spaltet Adress-Community

Auch an einer technischen Organisation wie der Internetadressverwaltung RIPE geht der Ukraine-Krieg nicht spurlos vorüber, wie das 85. RIPE-Treffen in Belgrad zeigte. Kriegs- und Sanktionsfolgen lassen das Regionalprinzip ins Wanken geraten.

Von Monika Ermert

Die Eurasian Network Operator Group (ENOG) des RIPE hat den Angriff Russlands auf die Ukraine nicht überlebt. Spannungen bei den östlichsten Mitgliedern der IP-Adressverwaltung gab es bereits seit Russlands Annexion der Krim 2014. Beim Treffen in Belgrad wurden die Scherben zusammengekehrt und es wurde überlegt, wie die Zusammenarbeit von Netzbetreibern in der Region künftig organisiert werden soll (ix.de/zmn4).

2010 richtete das RIPE NCC die ENOG als eine von mehreren regionalen Gruppen ein, um die wachsende Zahl der RIPE-Mitglieder außerhalb Westeuropas zu organisieren. Die NOGs (Network Operator Groups) sollten es Mitgliedern aus der Balkanregion, dem Nahen Osten sowie dem riesigen Gebiet der ehemaligen Sowjetunion einfacher machen, sich zu organisieren und ihre Anforderungen beim RIPE NCC zu Gehör zu bringen. Denn nach wie vor finden die RIPE-Treffen bevorzugt in Westeuropa statt, so weit nach Osten wie diesmal nach Belgrad wagt sich das RIPE nur selten.

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