Form über Funktion?
Was Kritiker an Apples Design auszusetzen haben
Macs, iOS-Geräte, Zubehör: Apples Geräte, aber auch die Betriebssysteme und Programme zeichneten sich stets durch ein außergewöhnlich gutes Design aus. In jüngster Zeit muss das Unternehmen aber erstaunlich harsche Kritik für sein Produktdesign einstecken. Wir haben die Vorwürfe zusammengetragen.
Das gabs noch nie. Vor einigen Wochen hat Apple ein Fernsehteam in sein High-Tech-Labor an jenen Ort am Infinite Loop gelassen, an dem der Zauber passiert. Hier arbeiten nur 22 Männer und Frauen – und Chief Design Officer Jony Ive ließ sich hier sogar interviewen. Auf den Tischen um ihn und Charlie Rose, den Journalisten der Sendung „60 Minutes“, standen Gegenstände, die sorgfältig mit schwarzen Tüchern abgedeckt waren. Darunter, so Ive, verberge sich Apples Zukunft. Entsprechend wenig möge man es, wenn Fremde in diesen Raum kommen.
Dennoch durften Rose und seine Kameras die Designer besuchen. Zumindest im Umgang mit großen US-amerikanischen Medien gibt sich Apple in letzter Zeit nämlich offener als früher. Warum der Konzern das tut, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Zwar nimmt die Presse Tim Cook grundsätzlich liberaler wahr als seinen Vorgänger Steve Jobs. So ist er wesentlich häufiger in Fernsehen oder Zeitungen präsent. Manche Beobachter wollen in Apples Offenheit aber auch eine neue Unsicherheit erkennen – das Bemühen, der Öffentlichkeit klar zu vermitteln, dass in Cupertino alles weiterhin rund läuft, etwas mehr als vier Jahre nach dem Tod von Steve Jobs.