Mac & i 4/2023
S. 80
Test
Mastodon-Clients

Mammut-Zähmer

Mastodon-Apps für iOS, iPadOS und macOS im Test

Seit Twitter beliebte Clients wie Tweetbot und Twitterrific abgeschossen hat, verwenden immer mehr Menschen das soziale Netzwerk Mastodon als Ersatz. Wir stellen die besten Apps vor, die gegenüber der Nutzung im Browser nicht nur hübscher sind, sondern auch komfortabler.

Von Joachim Kläschen

Lange Zeit war das 2016 vom deutschen Entwickler Eugen Rochko gestartete soziale Netzwerk Mastodon ein exklusiver Tummelplatz für Nerds, App-Entwickler und die Wissenschafts-Community. Mit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk im Jahr 2022 nahm das Nerd-Idyll ein jähes Ende. Tausende Nutzer wechselten von Twitter zu Mastodon, weil der streitbare Milliardär große Teile der Belegschaft entließ, beliebte Twitter-Apps von Drittentwicklern aussperrte und den Dienst ganz grundsätzlich nach Gutsherrenart führt. Anfang Juli 2023 wurden weitere Einschränkungen und ein Login-Zwang eingeführt, was erneut zu einem stärkeren Mastodon-Zulauf führte.

Wie bei jedem Microblogging-Dienst kann man Beiträge veröffentlichen sowie auf Texte, Videos und Bilder anderer Teilnehmer reagieren. Eine Nachricht wird bei Mastodon im Englischen „Toot“ oder auf Deutsch „Tröt“ genannt und fasst in der Regel maximal 500 Zeichen – einige Server-Instanzen (dazu gleich mehr) erlauben sogar bis zu 11.000. Retweets heißen bei Mastodon „Boosts“. Da es keine Empfehlungsalgorithmen gibt, zeigt die Timeline alle Beiträge der gefolgten Accounts und Schlagworte in chronologischer Reihenfolge. Mit selbst erstellten Filtern lassen sich aber bestimmte unerwünschte Themen aussortieren.