Mac & i 5/2023
S. 100
Report
Leaker-Szene
Bild: z_wei, iStock.com; Montage: Mac & i

Apples Verräter

Die Leaker-Szene rund um die Apple-Geheimnisse

Zur Inszenierung der großen Apple-Events gehört es, streng gehütete Neuigkeiten verkünden zu können. Doch eine neue Leaker-Generation macht es Apple immer schwerer, Geheimnisse bis zur feierlichen Enthüllung unter der Decke zu halten.

Von Christoph Dernbach

Der Leaker @analyst941, der im vergangenen Frühjahr wiederholt Gerüchte über die Software-Pläne auf der großen Twitter-Bühne streute, hatte sich einen symbolträchtigen Namen ausgesucht. 941 ist in der Apple-Zentrale in Cupertino so etwas wie eine heilige Zahl, sie steht nämlich für die Geburtsstunde des iPhones: Es war exakt 9:41 Uhr am 9. Januar 2007, als Apple-Mitbegründer Steve Jobs bei seiner legendären Keynote auf das erste iPhone zu sprechen kam. Seitdem sind auf den PR-Fotos und Screenshots von Apple die abgebildeten Geräte meistens auf 9:41 Uhr eingestellt.

Die Premiere des ersten iPhones im Jahr 2007 hat sich in das Gedächtnis vieler Apple-Fans eingebrannt – auch wegen des großen Überraschungseffekts. Zwar ahnten einige Experten, dass Apple im großen Stil in den Markt der Smartphones einsteigen wird. Das Konzept blieb aber bis zur letzten Sekunde ein wohl gehütetes Geheimnis. „Ein iPod, ein Telefon und ein Internet-Communicator. Ein iPod, ein Telefon, kapiert ihr es?“ Erst nachdem Jobs auf der Keynote der Messe MacWorld Expo in San Francisco diese legendäre Frage stellte, wurde allen klar, was ein iPhone ist und wie es funktionieren wird.