Make 06/2023
S. 122
Make
Report
Der proprietäre Ladestecker am Ende des Kabels dieses Handy-Ladegeräts hat nichts passendes mehr anzuziehen – gut, dass es 3D-Drucker und kostenlose Software gibt.
Der proprietäre Ladestecker am Ende des Kabels dieses Handy-Ladegeräts hat nichts passendes mehr anzuziehen – gut, dass es 3D-Drucker und kostenlose Software gibt.

Konstruieren statt improvisieren

Wo man früher Fragmente zusammenklaubte und -klebte, mit irgendwas umwickelte und dann das Ganze in Epoxy versenkte, baue ich heute lieber mit 3D-Software und -Drucker individuelle Prothesen für meine Reparatur-Patienten.

von Peter König

Als 3D-Software nehme ich meistens Blender – damit kenne ich mich inzwischen gut aus, weil ich gerne auch mal was realistisch rendere oder kleine Animationsfilme mache. Das eine oder andere Rendering hat es in den vergangenen Jahren sogar auf das Make-Cover gebracht. Durch eine gewisse Routine mit Blender brauche ich inzwischen selten mehr als eine knappe Stunde für die Konstruktion eines maßgeschneiderten Ersatzteils.

Steckerbruch

Beim Ladegerät eines betagten, aber immer noch von ihrer Besitzerin geliebten Klapphandys aus der Prä-Smartphone-Ära hatte sich das filigrane proprietäre Ladesteckerchen in seine Bestandteile aufgelöst. Eines der Hüllenteile war zwar noch vorhanden (es hing mit etwas Klebefilm am Kabel), aber eine Kopie davon wäre aufgrund vieler Rundungen aufwändig zu konstruieren und nur mit vielen Stützen druckbar. Zudem ist mir schleierhaft, wie die beiden Kabel im Inneren der Schalen ihren Platz finden sollten – sie waren dafür offenbar viel zu lang.