MIT Technology Review 2/2023
S. 86
Report
Experte in 5 Minuten

Brennpunkte der Armut

Extreme Hitze wird künftig immer mehr Menschen töten. Am stärksten sind ärmere Länder betroffen.

Hana Kiros und Arthur Mount (Grafik) (Übersetzung: Veronika Szentpétery-Kessler)

Extreme Hitze ist tödlich. Sie kann die Fähigkeit des Körpers, seine Kerntemperatur bei etwa 37 Grad zu halten, aushebeln. Steigt die Kerntemperatur um deutlich mehr als ein halbes Grad, versucht das Herz-Kreislauf-System, den überhitzenden Körper durch Umleitung des Blutflusses in Arme und Beine zu kühlen. Reicht das nicht aus, steigt die Gefahr für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Zudem belastet übermäßig starkes Schwitzen Organe wie die Nieren.

Hitzschlag-Todesfälle werden mit den steigenden Temperaturen des Klimawandels zunehmen. Ärmere Länder werden davon viel stärker betroffen sein, obwohl reichere Länder 90 Prozent der CO2-Emissionen ausstoßen. Als erste Anerkennung dieser Schieflage einigten sich Staats- und Regierungschefs Ende 2022 auf der Klimakonferenz COP27 auf die Einrichtung eines Kompensationsfonds, mit dem reichere Länder ärmere Länder für Schäden durch den Klimawandel entschädigen.