MIT Technology Review 5/2023
S. 48
Titel
Verkehrswende
Marco te Brömmelstroet nennt sich selbst „Fietsprofessor“ und hat ein Labor für neue Denkansätze zur Mobilität mitgegründet. Sein Motto: Innehalten statt mehr Geschwindigkeit.
Marco te Brömmelstroet nennt sich selbst „Fietsprofessor“ und hat ein Labor für neue Denkansätze zur Mobilität mitgegründet. Sein Motto: Innehalten statt mehr Geschwindigkeit.
Foto: Christa Klomp

„Das Rad steht für eine nahezu perfekte Sache“

Radfahrprofessor Marco te Brömmelstroet von der Uni Amsterdam plädiert dafür, Mobilität ganz neu zu denken. Die gängige Maxime, möglichst schnell von A nach B kommen zu wollen, führe in die Irre.

Andrea Hoferichter

Vor zehn Jahren verkaufte der Niederländer Marco te Brömmelstroet Fahrräder aus seinem Heimatland in München. Heute ist er Professor an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften an der Universität Amsterdam. Er nennt sich selbst „Fietsprofessor“, also Radfahrprofessor, hat ein Labor für neue Denkansätze zur Mobilität (Lab of Thought to Rethink Mobility) mitgegründet – und bei Vorträgen schon mal seine blaue Ukulele dabei. „Das Übliche“ ist ganz offensichtlich nicht sein Ding, Interviewfragen beantwortet er am liebsten schriftlich. „Dann habe ich mehr Zeit, über die Antworten nachzudenken“, erklärt er via E-Mail.

Sie bezeichnen sich als Radfahrprofessor. Warum?