MIT Technology Review 2/2024
S. 74
Report
Medizin
„Grüne“ T-Zellen zerstören „blaue“ Zellen eines  Gehirntumors. In der Realität ist der Kampf der Zellen weniger farbenfroh. Die Aufnahme stammt von einer Gewebeprobe im Elektronenmikroskop und wurde nachkoloriert.
„Grüne“ T-Zellen zerstören „blaue“ Zellen eines Gehirntumors. In der Realität ist der Kampf der Zellen weniger farbenfroh. Die Aufnahme stammt von einer Gewebeprobe im Elektronenmikroskop und wurde nachkoloriert.
Foto: Science Photo Library / Steve Gschmeissner

Killerzellen gegen Krebs

Das Immunsystem mit CAR-T-Zellen auf Krebszellen abzurichten, funktioniert bisher nur bei Blutkrebs-Patienten, nicht aber bei festen Tumoren. Mit ein paar Tricks wollen Forschende Abhilfe schaffen.

Cassandra Willyard (Übersetzung: Andrea Hoferichter)

Die Hoffnung vieler Krebspatienten hat vier Buchstaben: CAR-T. Gemeint sind Abwehrzellen des Immunsystems, die genetisch so programmiert wurden, dass sie sich gezielt gegen Krebszellen richten. Die CAR-T-Zelltherapie kommt bei bestimmten Formen von Blutkrebs (Leukämien) und Lymphdrüsenkrebs (Lymphomen) zum Einsatz, wenn Standardtherapien wie Chemotherapien oder Bestrahlungen nicht anschlagen oder wenn es bereits zwei oder mehr Krankheitsrückfälle gab.

Das Prinzip ist revolutionär, funktioniert aber bisher nicht gegen sogenannte solide Tumore und damit auch nicht gegen die überwiegende Mehrheit der Krebskrankheiten. „Eine Zeitlang herrschte Pessimismus vor, weil CAR-T-Zelltherapien nicht alle Patienten heilen konnten“, sagt Marcela Maus, Leiterin der zellulären Immuntherapie am Massachusetts General Hospital Cancer Center.