MIT Technology Review 2/2024
S. 95
Review
Ausprobiert

Auf der Kippe

2021 präsentierte ein Start-up aus Augsburg ein futuristisches Tret-Fahrzeug für die Stadt, den Hopper. Jetzt kommt er auf den Markt. Fährt er sich so gut, wie er aussieht?

Das lenkbare Hinterrad sorgt für einen extrem kleinen Wendekreis – aber auch für ein eigenwilliges Fahrgefühl. , Foto: Hopper Mobility GmbH
Das lenkbare Hinterrad sorgt für einen extrem kleinen Wendekreis – aber auch für ein eigenwilliges Fahrgefühl.
Foto: Hopper Mobility GmbH

Die Eckdaten klingen vielversprechend: Kunststoffkarosserie für zwei Personen, festes Dach und Kofferraum, 88 cm breit, 2,05 m lang, 120 kg schwer, Tretantrieb mit elektrischer Unterstützung bis 25 km/h. Das alles allerdings für stolze 13 000 Euro. Anders als alle gängigen Mehrspurfahrzeuge besitzt der Hopper eine Hinterradlenkung. Das will ich ausprobieren.

Erster Test – ich habe Angst

Im Juni 2023 teste ich ein Modell aus der Pilotserie auf der Fahrradmesse Eurobike in Frankfurt. Ich setze mich hinein und fühle mich wohl. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und das Tretgefühl ist angenehm. Aber die Lenkung fühlt sich an wie Rückwärtsfahren im Auto: Bei der kleinsten Lenkbewegung schert das Heck aus. Je schneller ich fahre, desto unsicherer fühle ich mich. Ich fahre ins Messeparkhaus mit einer steilen, gewendelten Rampe. Langsam hochfahren geht, aber hinunter steht mir der Angstschweiß auf der Stirn: Ich bremse angestrengt auf Schrittgeschwindigkeit, lehne meinen Körper weit in die enge Kurve und schaffe es gerade noch ohne umzukippen zurück in die Ebene.