Project Mainline: Das ändert sich für App-Entwickler unter Android 10

Google organisiert Updates von Systemkomponenten in Android 10 neu. Auch faltbare Smartphones und der Dunkelmodus bringen Änderungen für Entwickler mit sich.

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Apps für Android 10 programmieren

(Bild: heise online)

Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Thomas Künneth
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Jede neue Android-Version enthält eine grundlegende Neuerung, die den Ingenieuren besonders viel Arbeit abverlangt. Bei Android 10 ("Q") handelt es sich um Project Mainline, das nichts weniger als Aktualisierungen von Systemkomponenten über den Play Store verspricht. Viele davon pflegten bisher die OEMs mit, die diese Updates Over the Air verteilten. Entsprechend lange ließen Patches auf sich warten – wenn sie denn überhaupt kamen.

Mit Mainline liegt die Hoheit über wichtigen Code nun in Googles Händen, auch die Verteilung klappt ohne die Partner. Aktualisierungen erscheinen in Installationsarchiven (APK) oder im neuen Containerformat APEX (Android Pony Express). Damit lassen sich auch solche Teile austauschen, die das Smartphone früh im Boot-Prozess benötigt.

APEX-Archive sind Zip-Dateien, deren Inhalt nicht komprimiert und in 4-KByte-Blöcken ausgerichtet ist. Sie enthalten vier Elemente: ein ext4-Systemabbild mit den zu ersetzenden Komponenten, einen öffentlichen Schlüssel, ein Android-Manifest sowie die neue Datei apex_manifest.json. Sie enthält den Paketnamen und die Versionsnummer. APEX-Container ermöglichen Korrekturen unter anderem an nativen Systemdiensten, der Hardware-Abstraktionsschicht (HAL), der Android-Laufzeitumgebung ART, Klassenbibliotheken und der C-Bibliothek Bionic.