Kevin kommt bald frei

Relativ mildes Urteil für Hackerstar Kevin Mitnick

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Am gestrigen Montag ist Kevin Mitnick, der zeitweise von seinen Gegnern zum Staatsfeind Nr.1 hochstilisierte U.S.-amerikanische Hacker, von einem Gericht in Los Angeles zu einer Gefängnisstrafe von 46 Monaten verurteilt worden. Außerdem untersagte Bundesrichterin Mariana Pfaelzer Mitnick Handys und Computer innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren zu benutzen, da es den Bewährungshelfern sonst "unmöglich" sei, ihn zu überwachen.

Die Bundesrichterin verurteilte Mitnick außerdem zur Zahlung von 4.125 Dollar (rund 7500 Mark), was sie selbst als "seltsam wenig" bezeichnete. Die Staatsanwälte hatten die Zahlung von 1,5 Millionen Dollar (2,73 Millionen Mark) gefordert. Allerdings war das Gericht der Ansicht, er sei nicht in der Lage, so viel zu bezahlen.

Das Gericht in Los Angeles warf Mitnick vor, er habe sich von Motorola, Nokia und Sun Programme im Wert von mehreren Millionen Dollar beschafft oder es zumindest versucht. Nicht vorgeworfen wurde ihm das Eindringen in den Computer von Tsutoma Shimomura, wonach er gefasst worden war. Ende März dieses Jahres hatte Mitnick gestanden, die Systeme verschiedener Computer- und Mobiltelefonfirmen geknackt und sich illegal Software besorgt zu haben. Darüberhinaus hatte er sich verpflichtet, sieben Jahre lang die Einnahmen aus einem Buch und einem Film über ihn an seine Opfer zu zahlen.

Da Mitnick bereits seit vier Jahren in Haft wegen eines Verstoßes gegen Bewährungsauflagen und anderer Vergehen sitzt, soll ihm die Strafe angerechnet werden. Vermutlich ist er bereits Anfang nächsten Jahres wieder auf freiem Fuß.