40 Jahre VW Golf GTI

Der böse Golf

Wohl kein anderes Auto hat die sportlichen Kompaktwagen so geprägt wie der Golf GTI. Vor 40 Jahren präsentierte VW den seit 1974 gebauten braven Golf mit einem 1,6-Liter-Motor und Einspritzung. Das war damals unerhört, leistete der kleine Wagen damit doch 110 PS

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40 Jahre VW Golf GTI 15 Bilder
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  • iga
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Köln, 26. Februar 2016 – Wohl kein anderes Auto hat die sportlichen Kompaktwagen so geprägt wie der Golf GTI. Vor 40 Jahren präsentierte VW den seit 1974 gebauten braven Golf mit einem 1,6-Liter-Motor und Einspritzung. Das war damals unerhört, leistete der kleine Wagen damit doch 110 PS – ein Wert, der bis dahin nur deutlich größeren Modellen zugestanden worden war. Konnte das auf Dauer gut gehen?

Es konnte. Und wie! Selbst die Erschaffer des Grand Tourisme Injection waren wohl eher skeptisch und planten 1976 eine Sonderserie von nur 5000 Autos, das Stück zu 13.850 DM. Den Händlern wurde der Sport-Golf aus den Händen gerissen und VW musste die Produktion mächtig hochfahren, 1977 wurden allein in Deutschland 21.836 GTI verkauft.

Die Kombination aus kraftvollem Motor, wenig Fahrzeuggewicht – der GTI wog nur 810 kg – und einer schicken Optik erwies sich in jeder Hinsicht als Renner. Fahrer deutlich größerer Autos mussten sich auf einmal der kleinen Rebellen erwehren und wurden auf kurvigen Landstraßen nicht selten von dem handlichen GTI überholt. VW gab eine Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,0 Sekunden an. Das reichte für damalige Zeiten, um den Fronttriebler weit vorne im Konzert der Sportler mitspielen zu lassen. Der Spaß wurde noch erheblich dadurch gesteigert, dass man dem GTI seine Kraft nicht ansah. Fachleute identifizierten ihn zwar schon von weitem an dem rot umrandeten Kühlergrill, dem seitlichen schwarzen Zierstreifen, den dezent verbreiterte Kotflügeln und der schwarz eingefassten Heckscheibe, aber wer 1976 ahnungslos versuchte, in seiner teuren Limousine den Kleinwagen hinter sich abzuschütteln kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Erst wenn der Fahrer im Rückspiegel den kleinen „GTI“-Schriftzug auf dem Kühlergrill lesen konnte, ahnte er wohl, was ihm da am Heck klebte.

Das Erfolgsrezept

Die K-Jetronic genannte mechanische Einspritzanlage befeuerte den quer eingebauten 1588-Kubikzentimeter-Vierzylinder, der 140 Nm Drehmoment bei 5000/min aufbrachte. Dazu erhielt der GTI einen vergrößerten Wasserkühler und einen abgestimmten Ölkühler für einen geregelten thermischen Haushalt.