Fahrbericht: Ford Ka+

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Das wird auch an anderer Stelle sehr deutlich. Ford bietet nur zwei Motoren an, an die dann jeweils eine Ausstattungslinie gebunden ist. Auch die Aufpreisliste ist kurz, Variantenreichtum verteuert die Produktion. Die Japaner machen das seit vielen Jahren so und nehmen in Kauf, bei exotischen Wünschen eben passen zu müssen. Für das Basismodell verlangt Ford 9990 Euro, Radio und Klimaanlage kosten im Paket 950 Euro extra. Ford hofft offenbar noch auf ein paar Radio-Abstinenzler, die nicht einmal ein entsprechendes Gerät im Auto sehen wollen. Für sie gibt es in der Basisversion die Klimaanlage auch einzeln – für 1000 Euro. Elektrische Fensterheber, Höhenverstellung für den Fahrersitz und Zentralverriegelung sind dagegen ohne Zuzahlung immer mit dabei. Für 10.940 Euro steht damit ein Ka+ mit 70 PS und den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen unverhandelt beim Händler – kein schlechtes Angebot, doch Ford hat auf den ersten Blick noch ein besseres.

Schlappe Spitze

Für 460 Euro mehr gibt es ihn mit einem 85-PS-Benziner, einer besseren Radioanlage und einem programmierbaren Zweitschlüssel. Für eine erste Ausfahrt stand uns dieses „Topmodell“ zur Verfügung. Die guten Nachrichten vorweg: Das gut schaltbare Getriebe ist passend übersetzt, der selbst Motor bleibt bis zu einem Drehzahlniveau halbwegs kultiviert. Doch der Verbrauch im NEFZ deutet an, dass Einfachheit auch bei den Motoren zum Konzept gehört. Mit 5 Litern liegt er im Zyklus deutlich über den Werten des Karl und fast auf dem Niveau des Sandero mit dem aufgeladenen Dreizylinder. Was der Ka+ in der Praxis verbraucht, muss ein Test zeigen, diese Proberunde war für belastbare Aussagen zum Verbrauch zu kurz.

Der ist allerdings nicht nur in der Theorie erheblich agiler. Der 85-PS-Vierzylinder machte im Testwagen einen lustlosen Eindruck. Wer ihn unbedingt zu einer forschen Gangart bewegen will, muss ihm hohe Drehzahlen abverlangen, bei denen die Maschine dann schon recht deutlich dröhnt.

Es wird nicht mehr geben

Die Frage ist, wie wichtig der anvisierten Kundschaft flotte Fahrleistungen sind. Unser Tipp: Wer den Ka+ vorwiegend auf Kurzstrecken einsetzt, kann sich den Aufpreis sparen. Die 70-PS-Version bietet mit 105 nur sieben Nm weniger als das Topmodell – bei gleicher Drehzahl. Dass der Ka+ so nur 159 statt 169 km/h schafft, scheint uns verschmerzbar zu sein. Wer auf eine Alternative hofft, hofft vermutlich auf absehbare Zeit umsonst. Ein Ka mit den modernen Dreizylindern aus dem Fiesta, womöglich in aufgeladener Form, würde dem größeren Modell intern Konkurrenz machen.