Im Test: Ford Fiesta EcoBoost 1.0 Titanium

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Das alles geht mit Verbräuchen einher, die den Fiesta ins Mittelfeld der aktuellen B-Segment-Benziner rückt. Unser Testverbrauch lag bei 5,5 Litern, unter 4,7 Liter bringt man den Ecoboost-Dreizylinder auch mit bestem Willen nicht. Nach meiner wilden Serpentinenhatz zeigte der Bordcomputer 6,3 Liter an. Tragisch ist das nicht.

Hinten eng

Nach meiner Spaßrunde steuere ich einen Parkplatz an, um den fest zupackenden und fein dosierbaren Scheibenbremsen eine knisternde Abkühlung zu gönnen und den Rest des Innenraums in Ruhe zu begutachten. Und beim Einfädeln auf den Rücksitz hakt es gleich wieder. Die Kniefreiheit ist im Segmentvergleich unterdurchschnittlich. Meine Knie stecken zwischen der Lehne des auf mich eingestellten Fahrersitzes (knappe 1,80 m Körpergröße) und der Rücksitzbank fest. Im Fiesta sitzt man hinten kleinwagenmäßiger als in den besten Konkurrenten. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 292 Litern (mit einem optionalen Notrad für 60 Euro 262) bis 1093 Litern (bzw. 1070) vergleichsweise eingeschränkt. Für 75 Euro sollte man sich auf jeden Fall den zweifach einstellbaren Ladeboden gönnen, um bei umgeklappten Rücksitzlehnen eine glatte Fläche herstellen zu können.

... die sollten was tun

Kommen wir also zu den Preisen. Den Einstieg markiert die Ausstattungsstufe Trend mit 1,1-Liter-Dreizylinder-Saugmotor und 70 PS für 12.950 Euro. Die Ausstattungslinie Titanium des Testwagens ist die zweithöchste, es gibt sie erst ab 85 PS und 17.050 Euro. Da ist dann schon Klimaanlage (manuell), Lederlenkrad sowie Radio mit zentralem Touchscreen, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, USB-Anschlüssen und Smartphone-Anbindung enthalten. Den im Testwagen verbauten 125-PS-Motor gibt es erst in der Titanium-Ausstattung für happige 19.400 Euro. Das tadellose große Navigationssystem inkl. DAB-Radio kostet 1050 Euro Aufpreis und ist eine Empfehlung wert. Musikfreunde machen mit Bang-und-Olufsen-Soundsystem für zusätzliche 400 Euro auch nichts falsch, wenn man auch keine dem großen Namen adäquate Performance erwarten sollte. Das wäre angesichts des Preises allerdings auch etwas blauäugig. Summa summarum kam unser Testwagen auf einen Listenpreis von über 26.000 Euro. Der Seat Ibiza, der in unserem Test das viel rundere Paket geboten hat, kostet rund 4000 Euro weniger. Da bleibt einem trotz des begeisternden Handlings in Abwandlung des ehemaligen Markenslogans nur zu sagen: „Ford, die sollten was tun.“ Obwohl ich mich an die türkise Instrumentenbeleuchtung am Ende doch noch gewöhnt habe.

Die Kosten für die Überführung hat Ford übernommen, jene für Kraftstoff der Autor. (chlo)