Fahrbericht BMW S 1000 XR

Rasen statt Reisen

Die S 1000 R ist BMW super gelungen, deshalb schieben sie einen Tallrounder nach, die XR. Die tritt in die Fußstapfen der R, ist also laut, lebenslustig, schnell, handlich, aber daher weniger ein Reisedampfer

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Philipp Kautzmann
Inhaltsverzeichnis

Ludwigsburg, 12. Juni 2015 – Wahrscheinlich lief die Positionierung des neuen Tallrounders in etwa so: Für Kunden, die eine angenehme Sitzhaltung wünschen, aber keine R 1200 GS wollen, hat BMW im Rahmen der Marktnischenbesetzung die 1000 XR geschaffen. Der Motor ist identisch mit der S 1000 R und leistet auch hier 160 PS bei einem maximalen Drehmoment von 112 Nm.

Optisch würde ich Sie als neutral bezeichnen. Der Designer hat zwar versucht Anleihen aus den anderen 1000ern von BMW einfließen zu lassen, aber die Gestaltung ruft mir eher leise GS-Erinnerungen wach. Auch das Gesicht ist deutlich weniger krass gezeichnet als das der S 1000 R.

Beherrschbarkeit für mäßig Ambitionierte

Die XR zu fahren ist ein großer Spaß, bietet sie doch brachiale Leistung bei gleichzeitiger Beherrschbarkeit. Für mich als mäßig ambitionierten Sport-Fahrer war es in den spanischen Bergen um Barcelona eine Mischung aus zweitem und drittem Gang um flott, aber nicht im Grenzbereich durch die Kurven zu wedeln.

Die XR versteht es, dir Leistung anzubieten, ohne dich zu überfordern, wenn du es mal übertrieben hast. Auch Vollgasorgien am Kurvenausgang fängt die Elektronik sanft wieder ein und auch Verzögerung ist optimal vorhanden, obwohl ein Kollege von Bremsen-Fading bei hoher Beanspruchung berichtete.

Als Sonderausstattungen bietet BMW nun auch die Stabilitätskontrolle MSC an, die über die Schräglagensensoren die Stabilität von Kurvenbremsungen im ABS-Regelbereich deutlich verbessert, sowie den Dynamic Pro Modus, für Wheelies und andere Sauereien, der allerdings über einen Codierstecker erst freigeschaltet werden muss.