Der neue BMW ActiveHybrid 3 im Fahrbericht

Sparen und spurten

Im November debütiert auch der vorerst stärkste 3er-BMW, der zudem noch besonders sparsam sein soll. Wir konnten den ActiveHybrid 3 schon ausprobieren

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
18 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • pho
Inhaltsverzeichnis

München, 4. September 2012 – Noch ist die Motorenpalette des Dreiers nicht komplett. Im November schieben die Münchener die für das Flottengeschäft wichtigen, schwächeren Modelle 316d, 318d und 316i hinterher. Zum selben Zeitpunkt debütiert auch der vorerst stärkste Dreier, der zudem noch besonders sparsam sein soll. Wir konnten den ActiveHybrid 3 schon ausprobieren.

335i als Basis

Basismotor des Hybriden ist der 306 PS starke Twin-Turbo-Reihensechser aus dem BMW 335i. Ein zusätzlicher Elektromotor leistet 40 kW. Er wird von einer Lithium-Ionen-Batterie mit Energie versorgt, die crashsicher unter dem Gepäckraum zwischen den Radhäusern eingebaut ist. Der E-Motor ist anstelle eines Wandlers in das Gehäuse des Achtgang-Automatikgetriebes integriert. Insgesamt wird eine Systemleistung von 250 kW (340 PS) erzeugt. Die liegt unter der rechnerischen Summe, weil Benziner und E-Motor ihre Höchstleistung bei unterschiedlichen Drehzahlen abliefern. Wer es drauf anlegt, kann aus dem Stand in 5,3 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen, abgeriegelt wird erst bei Tempo 250.

Segeln bis 160 km/h

Als Voll-Hybrid kann der ActiveHybrid 3 rein elektrisch maximale vier Kilometer weit und bis zu 75 km/h schnell fahren. Im NEFZ liegt die Verbrauchseinsparung gegenüber dem 335i im zweistelligen Prozentbereich: Der Spritkonsum sinkt in diesem Zyklus auf Durchschnittswerte von 5,9 l/100 km, der CO2-Ausstoß auf 139 g/km. Neben einer Start-Stop-Funktion und dem Segel-Modus sorgt die bisher einzigartige Navi-basierte vorausschauende Steuerung des Antriebs für eine hohe Energieausbeute. Segeln macht übrigens Spaß: Leise schwebt man im Schubbetrieb bis zu 160 km/h dahin. Dabei wird der Motor, ganz ähnlich wie bei der Konkurrenz, abgekoppelt.

Ein schönes Gefühl ist es auch, mit 50 km/h elektrisch nahezu lautlos durch kleine Ortschaften zu rollen. Ziemlich abrupt setzt dann einige hundert Meter nach der Ortschaft wieder der Benziner ein – ich fand das zum Teil störend, obwohl der Reihen-Sechszylinder an sich schön klingt. Doch an die Ruhe zuvor kann man sich gewöhnen.

Nicht als Touring

Mit dem 52.300 Euro teuren ActiveHybrid 3 will BMW vorwiegend Kunden in den USA und Asien ansprechen. Dort sind Kombis nicht gefragt, daher ist dieser BMW nur als Limousine lieferbar. Sparen geht hierzulande auch bei BMW billiger. Der ebenfalls recht temperamentvolle 330d kostet fast 8000 Euro weniger. Und selbst für die Differenz zum 335iA kann man noch sehr lange tanken, zumal der mit einem Verbrauch von 7,2 l/100 km im NEFZ auch nicht gerade ein Säufer ist. (imp)