Test: Opel Astra CNG

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Die breite C-Säule schränkt die Rundumsicht leider ziemlich ein – eine Mode, die wir schon oft kritisiert haben. Die Rückfahrkamera löst etwas grob auf und wird leicht dreckig. Ganz ehrlich? Wenn ich vor dem Einparken aussteigen muss, um die Linse zu säubern, möchte ich Controllern Sachen hinterherrufen, die Umstehende an meiner guten Kinderstube zweifeln ließen. Gleiches gilt für eine Einparkhilfe in Kombination mit der Auffahrwarnung, die einen Warnton von sich geben, der dem eines Rauchmelders nicht ganz unähnlich ist.

Wie gut, dass man den Ton mit einem Knopfdruck abschalten kann. Wie schlecht, dass er sich bei Geschwindigkeiten oberhalb von elf km/h eigenmächtig wieder einschaltet. Einzige Gegenmaßnahme: Vor jeder Fahrt das ganze Getröte deaktivieren. Ich glaube noch immer, dass der Testwagen kaputt war oder ich einen Bedienfehler gemacht habe. Dass sich an jeder Ampel die Einparkhilfe meldet, kann kein Mensch gewollt haben. Zumindest keiner, der es gut mit Opel meint.

TMCpro

Einen sehr seltsamen Eindruck hat auch das große Infotainmentsystem hinterlassen. Routenführung und -berechnung sind okay, doch Verkehrsmeldungen via TMCpro sind im Jahr 2018 nichts, für was ich knapp 1000 Euro ausgeben würde. Das serienmäßige Radio „R 4.0 IntelliLink“ bietet Android Auto und Apple Carplay. Damit lässt sich Google Maps nutzen – inklusive aktueller Karte und Verkehrsdaten. Da liefert dann auch der ein Zoll größere Bildschirm im teuren Navi keinen nennenswerten Kaufanreiz. Kartenupdates dafür gibt es nur beim Händler. Immerhin: Die sechs „Premium-Lautsprecher“ liefern einen halbwegs ordentlichen Klang.

Raum verschenkt

Der Astra bietet mit seinem ausgewogenen Fahrwerk und seiner insgesamt ordentlichen Dämmung gute Reisequalitäten. Das Platzangebot für die Passagiere ist im Rahmen dessen, was man in dieser Klasse erwarten darf. Die aktuelle Generation nutzt die vorhandene Verkehrsfläche geschickter als der Vorgänger, ohne neue Bestmarken zu setzen. Wirklich nennenswert ist allerdings die Einschränkung des Gepäckraums: Die Astra-Limousine mit konventionellem Antrieb fasst 370 Liter, mit Erdgas sind es nur noch 241. Beim Kombi sind es statt 540 nur noch 397 Liter. Klar, der Erdgas-Tank muss irgendwo hin, doch Opel verschenkt viel Platz. So gibt es riesige Styropor-Teile unter dem Ladeboden, um diesen zu begradigen. Das geht fraglos besser. Vielleicht nutzt Opel das für 2019 geplante Facelift, um solche Schwächen abzustellen.

Opel hat eine der beiden Überführungen übernommen, die Kosten für Erdgas die Redaktion. (mfz)