Wüste Tour im Dacia Duster

Inhaltsverzeichnis

Zwei verschiedene Hinterachsen

Das Fahrwerk ist also wie gemacht für solche Straßen. Dabei basiert der Duster auf der Kleinwagenplattform von Renault/Dacia. Erkennbar ist das unter anderem an den Bremsen, die hinten in allen Versionen als Trommeln ausgeführt sind. Vorne gibt es eine McPherson-Achse, hinten kommt die bis in die Kompaktklasse hinein übliche Verbundlenkerachse zum Einsatz – allerdings nur beim Fronttriebler. Im Allradler wird dagegen eine Mehrlenker-Hinterachse verwendet, das hat wohl mit der Herkunft des 4x4-Systems zu tun.

Allradantrieb aus dem Murano

Denn der Allradantrieb des Duster basiert laut Dacia auf der Technik des Murano von Allianzpartner Nissan. Und dieser hat hinten eben eine Multilinkachse. Für die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse des Duster ist eine elektrisch geregelte Mehr­scheiben­kupplung verantwortlich. Es gibt drei Modi – 2WD, Auto und Lock – die mit einem Drehregler in der Mittelkonsole gewählt werden. Im 2WD-Modus wird der Duster stets über die Vorderachse angetrieben. Das ist auch in der Betriebsart Auto der Fall, nur bei Glätte gelangt bis zu 50 Prozent der Kraft nach hinten. Für ganz schwere Fälle, im Gelände oder bei extrem winterlichen Verhältnissen, wechselt man in den Lock-Modus mit einer starren Kraftverteilung von 50 zu 50.

Offroadfahrt mit 110-PS-Diesel

Den Allradantrieb probieren wir in Marokko im Gelände aus, und zwar in Kombination mit dem 110 PS starken Topdiesel. Dazu hatte Dacia einen Parcours auf sandig-steinigem Untergrund abgesteckt, der es in sich hat. Ein Offroad-Experte steigt zu uns ins Auto und gibt Tipps: Zuerst sollen wir in den Lock-Modus schalten und den ersten Gang einlegen. Den sollten wir um Gottes willen niemals im Gelände herausnehmen, schärft uns der Mann ein. Wenn man ohne eingelegten Gang unbeabsichtigt ins Rollen oder Schliddern käme, würde es gefährlich. Es fehlt dann die Motorbremswirkung und zum Gangeinlegen wäre es meistens schon zu spät. Dann rollen wir langsam auf einen gähnenden Abgrund zu. Instinktiv steigen wir auf die Bremse, denn so steil hinunter sind bisher wenige gefahren.