Energieeffiziente Rechenzentren: Diese Bezugspunkte braucht eine Umweltkennzahl
Mit dem Hinzufügen unterschiedlichster Messgrößen kann man viel kaschieren und schönen, so auch die Energieeffizienz von Servern. Das sagen diese Werte aus.
Mit steigenden Energiekosten rückt die Energieeffizienz der IT-Hardware zunehmend in den Fokus. Doch wann ist ein Server, wann ein Rechenzentrum energieeffizient? Und wie misst man das? Helfen soll ein Blick über den Zaun, auf eine Branche, die einen ähnlich hohen CO₂-Fußabdruck zu verantworten hat: die Automobilindustrie. Sie hat sich längst auf ein weltweit einheitliches Messverfahren zum Ermitteln der Effizienz von Pkws geeinigt: die Worldwide Harmonised Light-Duty Vehicles Test Procedure (WLTP).
Die WLTP legt fest, wie der Energieverbrauch zu messen ist. Zu erbringen ist eine Dienstleistung, nämlich eine bestimmte Last – die Personen im Fahrzeug – unter strikter Vorgabe der Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Umgebung – Stadt, Landstraße, Autobahn – von A nach B zu befördern. Größe, Gewicht und Motorisierung des Fahrzeugs spielen dabei keine Rolle. Heraus kommt eine Zahl: CO₂/km oder kWh/km. Der Gesetzgeber nutzt den so ermittelten Flottendurchschnitt eines Herstellers als Vorgabe für Restriktionen.
Zusätzlich gibt es nach dem Vorbild der Elektroindustrie ein Energielabel, das Fahrzeuge in die Energieeffizienzklassen A bis G einteilt. Wer nun aber glaubt, hier würde der Energieverbrauch eines Fahrzeugs klassifiziert, der irrt. Ein Audi Q7 und ein VW up! gehören derselben Effizienzklasse B an, weil auf Druck der Automobillobby das Fahrzeuggewicht mit einfloss. Logisch nicht nachvollziehbar – aber gut für den Werbeprospekt der Hersteller.
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