Hausvernetzung: Das Automationsprotokoll KNX in Theorie und Praxis

Wir schildern, wie das KNX-Protokoll funktioniert, wie Sie ohne Neubau an eine KNX-Anlage kommen und wie das Zusammenspiel unterschiedlichster Produkte klappt.

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Lesezeit: 23 Min.
Von
  • Jan Mahn
Inhaltsverzeichnis

Wohnen könnte so viel bequemer sein: Wenn morgens die Rollläden ganz von allein den Weg für die ersten Sonnenstrahlen frei machen, wenn alle Lampen, die Heizung und Markise auf ein Kommando hören und der Lichtschalter mehr kann, als nur eine Lampe zu schalten.

Der Weg zum vernetzten Heim indes ist steinig, er führt meist über funkende Geräte (WLAN, Zigbee & Co.) sowie Bridges, die selbige mit dem Heimnetz, dem Internet und den Herstellerclouds verbinden. Verknüpft ist das immer mit der Gefahr, in einem vergoldeten Käfig aufzuwachen – und am Versuch zu ergrauen, einen Sensor von Hersteller A dazu zu bringen, die Lampe von Hersteller B zu schalten. Interoperabilität gibt es in dieser Smart-Home-Welt nur über nachträglich erfundene Schnittstellen wie Matter oder über Open-Source-Eigenbau-Projekte.

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KNX ist der erklärte Gegenentwurf zu dieser Smart-Home-Kleinstaaterei mit nachträglich angeflanschten Meta-Schnittstellen. Erfunden wurde das Protokoll unter dem Namen EIB (Europäischer Installationsbus) schon in den Neunzigern, als Smart Home noch Haus- oder Gebäudeautomation hieß. Das zentrale Versprechen: Einem KNX-Gerät ist es egal, von welchem Hersteller andere KNX-Geräte im Haus stammen. Hinter KNX steht kein einzelner Anbieter, sondern die KNX Association mit Sitz in Belgien. Mitglieder sind unter anderem Hersteller, Dienstleister und Händler, die deutschen Akteure sind im KNX Deutschland e. V. organisiert.