"Sapphire Rapids": Intels Xeon-CPUs für Server und Rechenzentren angekündigt

Seite 2: Beschleunigungsfunktionen

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Mit "nur" 60 CPU-Kernen kommt Intel trotz dedizierter AVX512-Einheiten nur in Ausnahmefällen an AMDs Epyc 9004 heran, weil der bis zu 96 Kerne hat, also 60 Prozent mehr. Aber Intel hat in den Sapphire-Rapids-Chips einige Beschleunigungsfunktionen integriert. Manche sind direkt in der Befehlssatzarchitektur (ISA) enthalten, stehen also in jedem Core zur Verfügung. Das ist zum Beispiel die Advanced Matrix Extension (AMX) für Matrix-Multiplikationen im Machine-Learning-Einsatz (Inferencing) oder die zusätzlichen Instruktionen im Rahmen der AVX-Einheiten. Dazu kommen vier Hardwareblöcke für Spezialfunktionen: Quick Assist Technology (QAT), Dynamic Stream Acceleration (DSA), Dynamic Load Balancer (DLB) und der In-Memory Analytics Accelerator (IAA).

Die Anzahl der Funktionsblöcke ist abhängig von den jeweiligen Xeon-Modellen. Das Maximum sind vier Stück, also einer pro XCC-Die. In den MCC-Varianten gibt es maximal je zwei QAT- und DLB-Blöcke sowie je einen IAA und DSA. Die Xeon Max haben nur die vier DSAs. Mindestens ein DSA ist selbst beim billigsten Xeon Bronze 3408U aktiv.

Die normalen neuen Xeons sind laut Intel im Vergleich zu den Vorgängern Xeon Platinum 8380 etwa 30 bis 80 Prozent schneller, die Max-Versionen mit HBM2e schaffen in manchen Fällen gar 270 Prozent. Kommen die Beschleuniger zum Einsatz, steigt der Vorteil sprunghaft an, ist aber mit Programmier- oder zumindest Kompilieraufwand verbunden und vom Einzelfall abhängig. Bei AI-Inferencing etwa, welches von den AMX-Einheiten und den sparsameren Datentypen (BFloat16) profitiert, ist laut Intel gar Faktor 10 möglich, häufiger erreicht werden Faktoren von 2,5 bis 5. DSA ermöglicht 70 Prozent höhere IOPS in NVMe-Storage-Benchmarks und der IAA Faktor 2 in Datenbankanwendungen wie RocksDB. QAT spart 84 Prozent der Kerne ein, um dieselbe Anzahl an Netzwerkverbindungen zu erreichen.

Den Vergleich mit AMDs Epyc-CPUs scheute Intel bei der Vorstellung der Xeon-Prozessoren jedoch weitgehend und wagte sich nur bei den Beschleunigerfunktionen aus der Deckung.

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(csp)