Wie Open Banking den Finanzsektor verändert

EU-Kreditinstitute müssen Fremddienstleistern offene Schnittstellen zu den Konten ihrer Kunden anbieten. Das ebnet den Weg für das "Open Banking".

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(Bild: Albert Hulm)

Lesezeit: 13 Min.
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Stellen Sie sich vor: Sie haben ein regelmäßiges, ordentliches Einkommen. Rechnungen begleichen Sie zuverlässig, Ihr Konto und Ihre Kreditkarten sind stets gedeckt. Doch aus unerfindlichen Gründen verweigern Ihnen Vermieter trotz Ihrer tadellosen finanziellen Lage den Zuschlag für eine neue Wohnung und Sie erfahren auf Nachfrage, dass eine einschlägige Auskunftei ein ungünstiges Bonitätsvotum abgegeben hat.

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Letztlich könnte alles ganz einfach sein: Über eine Schnittstelle holt eine von Ihnen beauftragte Auskunftei Ihre Umsatzdaten der letzten Monate bei Ihrer Bank ab. Anschließend analysiert eine Software die regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben wie Gehalt und bisherige Mietzahlungen, erkennt den regelmäßig ausgeführten Dauerauftrag und auch sonst keine Zahlungsausfälle. Die Auskunftei bescheinigt Ihnen eine hohe finanzielle Verlässlichkeit, Sie oder die Auskunftei selbst geben dies an die potenziellen Vermieter weiter und Ihre Chancen auf einen Zuschlag steigen.

Das Fallbeispiel illustriert, wie "Open Banking" funktioniert. Es beruht auf zwei Voraussetzungen: Zum einen darf der Inhaber von Bankkonten selbst bestimmen, mit wem er seine Daten teilt und wer von seinen Konten Transaktionen auslösen darf. Zum anderen hat seine Bank beim Open Banking ihre Serversysteme durch eine oder mehrere offene Programmierschnittstellen (API) erweitert. Über diese können beauftragte Dienstleister im Kontext von Anwendungen und Dienstleistungen auf dessen Konten zugreifen.

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