Auftrag vom Premierminister: Indien soll 2040 Menschen zum Mond schicken

Nach den jüngsten Erfolgen setzt Narendra Modi der indischen Raumfahrt neue, ambitionierte Ziele. Dabei geht es um eine Raumstation und eine Mondlandung.

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Die Erde vom Mond aus.

(Bild: Elena11/Shutterstock)

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Indiens Premierminister Narendra Modi hat die Weltraumagentur ISRO beauftragt, bis 2035 eine eigene Raumstation ins All zu bringen und 2040 einen Inder oder eine Inderin auf den Mond zu schicken. Das geht aus einer Mitteilung zu einem Treffen hervor, bei dem es eigentlich um den ersten Start eines bemannten Raumschiffs aus Indien ging. Dafür sind demnach noch etwa 20 wichtige Tests nötig, angesetzt ist der Flug selbst für 2025. Die geplante Mission trägt den Namen Gaganyaan (Sanskrit für "Himmelsfahrzeug") und ist aktuell das ambitionierteste Ziel des indischen Raumfahrtprogramms. Angesichts der jüngsten Erfolge, sollten aber nun ehrgeizigere Missionen vorbereitet werden, meint Modi.

Viele Details gibt es zu den Vorgaben nicht. Es heißt lediglich, dass das Raumfahrtministerium jetzt einen Zeitplan ausarbeiten soll. Entwickelt werden müsste dann noch eine Rakete für bemannte Missionen zum Mond, das soll unter dem Namen Next Generation Launch Vehicle (NGLV) geschehen. Damit wird der Zeitplan ambitionierter, als es den Anschein erwecken mag: Die Entwicklung der US-amerikanischen Mondrakete SLS etwa hat 2011 begonnen und noch immer sind damit keine Menschen gestartet. Dabei beruht sie auf längst erprobter Raketentechnik des Space Shuttle. Vorstellbar ist aber auch, dass Indien sich am Artemis-Programm der NASA beteiligt und darüber Menschen zum Mond schickt. So plant es auch die Europäische Weltraumagentur ESA.

Mit der neuen Zielvorgabe reagiert Modi auch auf die jüngsten Erfolge der indischen Raumfahrt. So war es dem Land erst im August gelungen, eine eigene Sonde auf dem Mond zu landen, das hatten bis dato lediglich die USA, die Sowjetunion und China vollbracht. Wenig später hat das Land erfolgreich einen Satelliten zur Erforschung der Sonne gestartet. Das inzwischen bevölkerungsreichste Land der Welt schickt sich damit immer mehr an, an die Erfolge der Volksrepublik China anzuknüpfen. Die betreibt inzwischen eine eigene Raumstation und wird im Weltraum immer ehrgeiziger. Beide Staaten sind nicht an der Internationalen Raumstation ISS beteiligt, als bislang einziger Inder ist Rakesh Sharma 1984 im Rahmen eines sowjetischen Programms ins All geflogen.

(mho)