Ausprobiert: OpenWrt 19.07 – die wichtigsten Neuerungen der Router-Distribution

Seite 2: Chipsets: Upstream wäre bequem

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Ab OpenWrt 19.07 bastelt das Projekt für das Prozessor-Package 24Kc von MIPS, das heute in etlichen Netzwerkgeräten eingebaut ist, einen neuen Zweig: Mit "ath97" gibt es ein neues Build-Target das weniger Abweichungen vom Mainline-Kernel verlangt. So werden viele Router mit dem MIPS-24kc-Package und Atheros-Chip zwar schon in Vorgängerversionen im Target "ar71xx" unterstützt, verlangen aber nach aufwendigen Low-Level-Beschreibungen in C über mach-Dateien, die in jedem Build enthalten sein müssen.

Mit der Überführung von "ar71xx" nach "ath97" übernimmt OpenWrt die vom Linux-Kernel bevorzugten Device-Trees (DTS), die jeweils nur die eine passende Low-Level-Ergänzung für den jeweiligen Chip als Ergänzung benötigen und OpenWrt 19.07 damit kompakter machen. Gleichzeitig ermöglichen Device-Trees wieder einen Submit des Codes an den Mainline-Kernel. Im Idealfall gehen zukünftig Verbesserungen der OpenWrt-Gemeinde an den Treibern für betroffene Chipsätze in den Linux-Kernel und fristen ihr Dasein nicht im OpenWrt-Quellcode.

Die Entwickler weisen darauf hin, dass ein Upgrade eines laufenden OpenWrt von "ar71xx" nach "ath79" oft nicht reibungslos funktioniert und ein erneuter Flash der neuen OpenWrt-Version auf den betroffenen Geräten und Platinen erfolgversprechender ist.

Übersichtsseite des laufenden Systems: Beim Ausprobieren nutzten wir einen Raspberry PI 2 Modell B.

Einen Schönheitspreis oder Usability-Award gewinnt das Web-Frontend auch in OpenWrt 19.07 nicht: Die Oberfläche erfüllt schlicht ihren Zweck.

Das Web-Frontend verzichtet zur Darstellung dynamisch generierter Seiten weitgehend auf serverseitiges LUA und gibt diese Aufgaben, wo es sinnvoll ist, per Javascript an den Browser weiter. Das entlastet Router und sorgt für eine flottere Darstellung, ist aber noch nicht konsequent umgesetzt. Denn das Frontend "LuCI" ist sehr umfangreich und auf Github in seinem eigenen Projekt untergebracht.

Unter "Network --> Interfaces" tauchen erkannte Netzwerkschnittstellen auf.

Laut Entwickler gibt es noch einige LuCI-Komponenten, die LUA benötigen und noch nicht für das neue OpenWrt angepasst sind. Für diese Komponenten stellt das optional installierbare "luci-compat" im OpenWrt-Repository weiterhin eine Abwärtskompatibilität bereit, falls sich Probleme auf der Oberfläche zeigen.