"Brücke der Elstern": China startet Kommunikationssatelliten für Mondmissionen

Chinas Raumfahrtagentur plant weitere Missionen zum Mond. Um den Kontakt zu halten, braucht es ein Relais. Das wurde mit Queqiao-2 jetzt ins All geschickt.

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Eine startende Rakete

Ein Raketenstart.

(Bild: CNSA)

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China hat mit Queqiao-2 einen zentralen Kommunikationssatelliten für geplante Missionen zum Mond ins All geschossen. Das berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua vom Weltraumbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan. 24 Minuten nach dem Start sei der Satellit von der Rakete getrennt worden und habe eine Umlaufbahn eingenommen, die ihn zum Mond bringen soll. Die Solarpaneele und Antennen seien danach erfolgreich aufgeklappt worden. Gestartet wurde der Relaissatellit mit einer Trägerrakete vom Typ Langer Marsch-8 Y.

Queqiao-2 ist eine Weiterentwicklung des gleichnamigen Vorgängers, der 2018 als Relais für unbemannte Mondmissionen gestartet wurde. Die Satelliten sind nötig, um den Kontakt zu Sonden aufrechtzuerhalten, die auf der Rückseite des Erdtrabanten im Einsatz sind. Laut Chinas Weltraumagentur soll Queqiao-2 die Missionen Chang'e-6, Chang'e-7 und Chang'e-8 unterstützen. Die erste davon soll schon in wenigen Wochen beginnen, Chang'e-6 soll erstmals eine Bodenprobe von der Rückseite des Monds zur Erde bringen. Die anderen beiden sind für 2026 beziehungsweise 2028 angesetzt und haben den Südpol des Monds als Ziel.

Während die Landemodule des "Chang'e"-Programms nach der chinesischen Mondgöttin benannt sind, wird "Queqiao" mit "Brücke der Elstern" übersetzt. Das erinnert an ein altes chinesisches Märchen, in dem Elstern ihre Flügel spreizen und damit in der siebten Nacht des siebten Monats des chinesischen Mondkalenders eine Brücke bilden. Über diese kann Zhi Nu, die siebte Tochter der Himmelskönigin, zu ihrem geliebten Ehemann gehen, der durch die Milchstraße von ihr getrennt ist.

Der Start von Queqiao-2 fällt nun mitten in einen regelrechten Wettlauf zum Mond. Nachdem der Himmelskörper lange nur von geringem Interesse für die Raumfahrt war, sind jetzt zahlreiche Missionen geplant. Viele sollen die Rückkehr von Menschen vorbereiten, andere sind Teil der zunehmenden Kommerzialisierung des Weltraums. Zuletzt musste das chinesische Raumfahrtprogramm allerdings einen Rückschlag hinnehmen, als die Satelliten DRO-A und DRO-B nach dem Start am Mittwoch vergangener Woche ihre geplante Umlaufbahn verfehlten. Die hatten angeblich den Mond als Ziel.

(mho)