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Dell will ein eigenes ARM Server Ecosystem schaffen

Ralph Hülsenbusch

An einem Cluster mit bis zu 48 Micro-Servern samt einer Software-Umgebung arbeitet Dell, um ein komplettes ARM Server Ecosystem zu realisieren.

Ein komplettes ARM-Server-"Ökosystem" will Dell [1] schaffen und hat dazu erste "Copper [2] "-Server an ausgewählte Kunden ausgeliefert – allgemein erhältlich sind sie derzeit nicht. Zusätzlich betreibt Dell einen eigenen Cluster, auf den Entwickler und Kunden remote zugreifen dürfen. Letztlich will Dell eigene Produkte wie Crowbar [3] on ARM und Crowbar [4] for Hadoop on ARM anbieten, ein Hilfsmittel zum Einrichten von Cloud-Umgebungen.

Langschwert: Ein "Sled" trägt vier autarke ARM-Server mit eigenem RM und Massenspeicher.

(Bild: Dell)

Bei den Copper-Servern handelt es sich um Systeme, die aus Rechner-Knoten mit ARM-CPUs in einem C5000-Chassis [5] bestehen, dem 3 Rack-Einheiten hohen Gehäuse, das der Hersteller bereits für seine Anfang Mai 2012 angekündigte Micro-Server [6] mit Intels Xeon oder AMDs Opteron verwendet. Das Chassis kann 12 Micro-Server aufnehmen, die aus sogenannten "Sleds" bestehen, eine Art Blade in Überlänge. Auf einem Sled sind untergebracht: vier separate ARM-Server mit je einem Slot für bis zu 8 GByte RAM, einen SATA-Platten- oder -Flash-Speicher und einem 1GbE-Anschluss. Den ARM-Chip, geplant ist der Einsatz eines bis zu 2,5 GHz schnellen Cortex A15 [7] mit vier Cores, produziert die Marvell Technology Group [8]. Die Leistungsaufnahme eines Microservers soll weniger als 15 Watt betragen.

Zur Software-Umgebung gehören Open-Source-Pakete wie die Linux-Distributionen für ARM-Prozessoren Ubuntu und Fedora, ein LAMP-Stack (Linux, Apache, MySQL und PHP), Hadoop zur Datenanalyse, OpenStack für das Cloud-Management, Oracles Java und die Kernel-based Virtual Machine (KVM).

Dem Trend zu stromsparenden CPUs aus dem Embedded-Bereich und der Unterhaltungselektronik für Rechner zu verwenden, folgt Dell schon seit Längerem wie unter anderem HT4U [9] im Februar meldete. Andere Unternehmen der Server-Branche haben ähnliche Projekte ins Leben gerufen, etwa HP mit Moonshot [10] oder Calxeda mit seinem System on a Chip (SoC [11]). Gedacht sind die Copper-Server von Dell vor allem für spezielle Anwendungen, beispielsweise zur Datenanalyse, im medizinischen Bereich oder in Cloud-Umgebungen. (rh [12])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1585680

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.dell.com
[2] http://content.dell.com/us/en/enterprise/d/campaigns/project-copper.aspx
[3] https://www.heise.de/news/Dell-setzt-bei-neuem-Cloud-Angebot-auf-Ubuntu-und-OpenStack-1478387.html
[4] https://www.heise.de/news/Dell-liefert-Server-mit-Hadoop-aus-1318516.html
[5] http://www.dell.com/us/business/p/poweredge-c5000/pd
[6] https://www.heise.de/news/Dell-kuendigt-Micro-Server-mit-17-Watt-Xeons-an-1571743.html
[7] https://www.heise.de/news/Optimierte-ARM-Prozessoren-1563025.html
[8] http://www.marvell.com/
[9] http://ht4u.net/news/25194_dell_testet_arm-prozessoren/
[10] https://www.heise.de/news/HP-wagt-Vorstoss-mit-sparsamen-ARM-Servern-1369977.html
[11] https://www.heise.de/news/Calxeda-demonstriert-ARM-Server-unter-Ubuntu-12-04-LTS-1574658.html
[12] mailto:rh@ix.de