Donnerstag: Cell Broadcast auch in Österreich, Gesetz gegen Apples Parts Pairing

Handy-Warnsystem in den Alpen + Recht auf Reparatur + Konto-Diebstähle bei Facebook + Fritz.box-Domain gesperrt + Projekt für schnelles Lkw-Laden + #heiseshow

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Aussicht auf Dorf mit Kirche auf einem Hügel, dahinter Alpen; Donnerstag: Warnsystem-Verspätung, Reparatur-Recht, Facebook-Missbrauch, Fritz.box-Sperre, Lkw-Laden & #heiseshow

In Österreich leben bald neun Millionen Menschen.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Gebührenfreie Warnungen vor Katastrophen oder Suchaufrufe nach vermissten Kindern wird es ab Sommer auch in Österreich geben. Allerdings mit jahrelanger Verspätung, denn Cell Broadcast sollte im Alpenland eigentlich schon 2019 eingeführt werden. In den USA wurde das bislang strengste Gesetz für Recht auf Reparatur verabschiedet, die Gouverneurin muss nur noch abnicken. Das Gesetz in Oregon will Apples Komponentenvernagelung durch Parts Pairing unterbinden. Derweil werden bei Facebook und Instagram immer mehr Konten gekapert und für Straftaten missbraucht. Betreiber Meta unternehme viel zu wenig, sagen die US-Justizminister, die Metas jüngsten Mitarbeiterabbau dafür verantwortlich machen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Mit jahrelanger Verspätung erhält Österreich ein System für behördliche Alarme auf Handys. Ab Sommer sollen dort mittels Cell Broadcast gebührenfrei Warnungen vor Katastrophen, Suchaufrufen bei abgängigen Kindern und ähnliche dringende Mitteilungen auf Mobiltelefone geschickt werden. Geplant war das bereits für 2019. Deutschland hat Cell Broadcast am 23. Februar 2023 aktiviert und setzt es seither intensiv ein – im ersten Jahr gab es in Deutschland nicht weniger als 219 Alarme. In den USA werden behördliche Notfall-Mitteilungen bereits seit 2012 an Handys verteilt. In Tansania wurde Cell Broadcast sogar schon 2008 eingeführt: Warnsystem für österreichische Handys kommt im Sommer.

Der US-Bundesstaat Oregon steht kurz dem bisher strengstem Gesetz für das Recht auf Reparatur. Die Abgeordneten haben den "Senate Bill 1596" bereits verabschiedet. Jetzt hat die Gouverneurin fünf Tage Zeit zu unterschreiben oder um ihr Veto einzulegen. Das neue Gesetz wäre das erste, das das sogenannte Parts Pairing verbietet, bei dem Komponenten digital mit dem Gerät verbunden werden müssen, also nicht einfach ausgetauscht werden können. Gerade Apple ist für diese Komponentenvernagelung bekannt. Immer mehr Komponenten müssen im iPhone per Software aktiviert werden, damit Nutzer keine Fehlermeldungen erhalten, sogar beim Austausch von Komponenten von Apple selbst: Oregon mit strengstem Gesetz für Recht auf Reparatur gegen Apples Parts Pairing.

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Richtig sauer auf Meta Platforms sind die Justizminister von 41 US-Staaten. Das bringen sie in einem Schreiben an Metas Chefjustiziarin Jennifer Newstead zum Ausdruck. Anlass sind eine Explosion der Anzeigen gekaperter Facebook- und Instagram-Konten sowie die als unzureichend empfundene Reaktion des Betreibers Meta. Das bereitet Behörden viel Arbeit. "Wir sind nicht bereit, als Kundendienst Ihrer Firma zu arbeiten", beschweren sich die 41 Justizminister, die zugleich auch die Chef-Staatsanwälte ihrer jeweiligen Staaten sind, bei Newstead. Schuld an der Misere soll eine Kündigungswelle bei Meta vom November 2022 sein: Mehr Konto-Diebstähle bei Facebook und Instagram nach Kündigungswelle.

Die Internetadresse "fritz.box" wurde offenbar aus dem Verkehr gezogen. Die vielen vom AVM-Router bekannte interne Domain hatte vor wenigen Wochen für Schlagzeilen gesorgt, als sie plötzlich als Domain im Web zu einer NFT-Werbeseite führte. Offenbar hatten Unbekannte die Domain mit der Absicht reserviert, aus der Bekanntheit des Namens Kapital zu schlagen. Inzwischen erscheint beim Aufruf der Seite ein Hinweis, dass der Domainname Gegenstand eines Streitbeilegungsverfahrens war. Dieses hatte zum Ergebnis, dass der Name entfernt wird: Domain Fritz.box aus dem Verkehr gezogen.

Um die Treibhausgasemissionen durch schwere Lkw zu senken, wollen die EU-Mitgliedstaaten eine Infrastruktur für alternative Kraftstoffe sowie ein schnelles Laden für Lkw entlang von Autobahnen aufbauen. In seinem ersten Zwischenbericht gibt Fraunhofer ISI nun Erkenntnisse über den gemeinsamen Lernerfolg aus dem Zeitraum September 2021 bis Dezember 2023 bekannt, also noch vor Errichtung erster Ladepunkte. Mit ihnen soll der weitere Projektablauf verbessert werden. Das Projekt "HoLa – Hochleistungsladen Lkw-Fernverkehr" wird mit 12 Millionen Euro vom Bund unterstützt, um zur Erreichung der Klimaziele die Elektromobilität mit schweren Nutzfahrzeugen zu fördern: Erste Erkenntnisse aus dem Projekt "Hochleistungsladen Lkw-Fernverkehr".

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow besprechen wir unter anderem, welche Lehren Deutschland aus den TaurusLeaks zieht, nachdem Russland einen Mitschnitt einer abgehörten WebEx-Besprechung von Bundeswehr-Offizieren veröffentlicht hatte. Alles nicht so schlimm heißt es inzwischen. Doch was lernen wir daraus? Zudem geht es um OpenAI, denn Elon Musk wirft der KI-Firma und Sam Altman Vertragsbruch vor. Umgekehrt heißt es, Musk habe ganz andere Pläne verfolgt. In Kanada soll Hatespeech mit drastischen Strafen wie Gefängnis eingedämmt werden. Kann das ein Vorbild für Europa sein oder wurde hier Maß und Mitte verloren? Darum geht es heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: TaurusLeaks, OpenAI, Hass-Postings.

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