Gasspeicher-Füllstand sinkt in Deutschland auf 97 Prozent

Wie erwartet sinkt der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland. Da es kälter werden soll als in den Vorjahren, rechnet die Bundesnetzagentur mit Mehrverbrauch.

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Erdgasspeicher Haidach.

(Bild: Astora)

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Die Gasspeicher in Deutschland waren zum vergangenen Wochenende zu 96,98 Prozent gefüllt. Das geht aus der Übersicht des Branchenverbands Gas Infrastructure Europe (GIE) hervor. Europaweit waren die Gasspeicher zu 91,56 Prozent gefüllt.

Die Bundesnetzagentur, die die Speicherstände ebenfalls überwacht, teilte mit, zurzeit werde überwiegend ausgespeichert. Das heißt, es wird mehr Gas verbraucht, als eingespeichert wird. Mitte November hatten die Gasspeicher den Stand von 100 Prozent erreicht, seitdem sinkt der Pegel.

In der 47. Kalenderwoche, also in der vorvorigen, lag der Gasverbrauch laut Bundesnetzagentur 21 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der vergangenen vier Jahre, er sei aber gegenüber der Vorwoche um 12 Prozent gestiegen. Dabei seien die Temperaturen 0,5 °C höher als in den Vorjahren gewesen.

Temperaturbereinigt lag der Verbrauch in der 46. und 47. Kalenderwoche 21,8 Prozent unter dem Referenzwert der vergangenen vier Jahre. Die prognostizierte Temperatur für diese Woche liege 0,68 °C unter dem Durchschnitt der vergangenen vier Jahre. Es sei daher mit einem Mehrverbrauch zu rechnen.

Die Bundesnetzagentur führt seit Ende November auf ihrer Website grafisch und textlich aufgeschlüsselt mehrere Indikatoren auf, die sie für die Lagebewertung heranzieht. Zwei der fünf Indikatoren, die Temperaturprognose und den temperaturbereinigten Gasverbrauch bezeichnet sie als "angespannt". Diese Lage wird als angespannt eingestuft, wenn temperaturbereinigt zwischen 15 und 25 Prozent Gas eingespart wird. Ein höherer Verbrauch wäre "kritisch".

Die Temperaturprognose bekommt die Einstufung "angespannt", wenn die prognostizierte Durchschnittstemperatur der kommenden 7 Tage 0 bis 2 °C unter dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 liegt. Die Speicherfüllstände, die Situation in den Nachbarländern und die Beschaffung der Regelenergie stuft die Bundesnetzagentur als "stabil" ein.

Wären momentan die Gasspeicher weniger als 84,7 Prozent gefüllt, wäre die Lage zumindest "angespannt". In ihren Modellrechnungen gegen die Bundesnetzagentur davon aus, dass zum 1. Februar 2023 ein Gasspeicherfüllstand niedriger als 40 Prozent als "kritisch" eingestuft werden müsste.

(anw)