Konkurrenz versteckt: Twitter-Suche findet jetzt keine Links zu Threads

Keine aufstrebende Twitter-Alternative, ohne dass das Original dagegen vorgeht: Nun hat das auch Threads geschafft, Twitters Suche findet keine Links dorthin.

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Finger tippt im Dunkeln auf Twitter-Logo

(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Twitter ist offenbar einmal mehr dabei, Hinweise auf die Konkurrenz zu unterdrücken. Wie Techcrunch mitbekommen hat, kann man auf der Kurznachrichtenplattform gegenwärtig nur eingeschränkt nach Links zur Twitter-Alternative Threads suchen, die der Instagram-Mutterkonzern Meta vergangene Woche eröffnet hat. Sucht man direkt auf Twitter mit "url:threads.net" nach Beiträgen, die auf die bislang erfolgreichste Twitter-Alternative verweisen, findet sich überhaupt nichts (zum Vergleich dieselbe Suche nur zu heise.de). Lässt man das "url:" weg, finden sich zwar viele Tweets, aber keine Links direkt zu Beiträgen in Threads, sondern nur zu Nutzerkonten. Derweil gibt es einen weiteren Hinweis darauf, dass der Traffic auf Twitter im Zuge der Eröffnung von Threads weiter zurückgegangen ist.

Twitter hat unter dem neuen Eigentümer Elon Musk schon mehrfach Hinweise auf scheinbar aufstrebende Konkurrenten blockiert oder untersagt. Wochen nach der Übernahme hatte das im Dezember nicht nur die Twitter-Alternative Mastodon, sondern mit Facebook und Instagram auch bereits Plattformen von Meta getroffen. Nach heftiger Kritik auf und außerhalb der Plattform war die Regeländerung aber rasch wieder zurückgenommen worden. Im April wurden dann Links zur Blog-Plattform Substack blockiert, kurz zuvor war mit Substack Notes eine Erweiterung angekündigt worden, die das Zeug zur Twitter-Alternative hatte. Das mutmaßliche Vorgehen gegen Threads von Meta geht nun weniger weit, Links dorthin sind möglich, lassen sich mit der Twittersuche aber eingeschränkt finden.

Threads ist seit Donnerstag in 100 Staaten verfügbar, die EU bleibt aus regulatorischen Gründen bislang außen vor. Trotzdem haben sich bereits mehr als 100 Millionen Nutzer und Nutzerinnen dort angemeldet und es gibt Hinweise, dass jetzt auf Twitter weniger los ist. Das US-Finanznachrichtenportal CNBC zitiert die Webanalysefirma Similarweb mit der Behauptung, dass der Traffic zu Twitter in der Folge um 5 % gesunken ist. Angesichts der Berichte fühlte sich die neue Twitter-Chefin Linda Yaccarino bemüßigt, darauf hinzuweisen, dass man dort in der vergangenen Woche den nutzungsintensivsten Tag seit Februar gemessen habe. Auf was für Zahlen sie sich bezieht, sagte sie nicht, es handelt sich auch nicht per se um einen Widerspruch: Auf Threads kann man erst seit Donnerstag posten.

(mho)