Mac mini mit Apple Silicon: SSD-Upgrade mit Lötkolben

Apples Mac mini erlaubt keine Erweiterung des internen Flash-Moduls. Ein Bastler hat nun gezeigt, dass es doch geht – allerdings nur mit Radikalansatz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 216 Kommentare lesen
Mac mini M1

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Kann man eine Mac mini mit Apple Silicon, dessen SSD bekanntlich verlötet ist, mehr Flash-Speicher verpassen? Die Antwort lautet: Durchaus. Allerdings benötigt man dafür einige Lötkenntnisse – und die Gefahr besteht, dass das Projekt nach hinten losgeht. Wie man sich ein solches Apple-Hardware-Upgrade der ungewöhnlichen Art vorzustellen hat, zeigte kürzlich der bekannte Tech-YouTuber Luke Miani, der bei dem Thema schon einige Erfahrung hat.

Ein in Kooperation mit dem Apple-Bastler dosdude1 aufgenommenes Video demonstriert in knapp 20 Minuten, wie man aus einem M1-Mac-mini mit 256-GByte-SSD einen Rechner mit 1 TByte großer SSD macht. Dabei ist schon die Öffnung des kompakten Macs nicht ganz einfach: Ein knappes Dutzend Schrauben, Heatsinks und verschiedene Einbauteile müssen entfernt werden, bis man an das Board gelangt. Dann erfolgt das Auslöten der beiden Speicherchips, bei dem man darauf achten muss, keine vorhandenen Komponenten zu beschädigen.

Spezialwerkzeug ist dafür notwendig, die Speichermodule vom Board zu entfernen. Schließlich müssen die neuen SSD-Chips auch noch einem Reballing unterzogen werden, bevor man sie wieder einlöten kann. Die Anforderungen an das handwerkliche Geschick sind insgesamt hoch – kein Wunder, dass solche Eingriffe bei Macs sehr selten erfolgen. Werkstätten, die von Apple offiziell zertifiziert sind, bieten ein solches "Board Level Repair" erst gar nicht an. Stattdessen werden bei Defekten ganze Platinen getauscht.

Nach dem Einlöten der neuen SSD-Chips muss das System zunächst konfiguriert werden. Da Apple seine ARM-Systeme zunehmend vernagelt, ist das allerdings nicht leicht. Es zeigte sich, dass NAND-Module aus einem anderen Mac schlicht nicht nutzbar waren – die notwendigen Werkzeuge zur "Serialization", mit der SSD und Board verbunden werden, stehen nur Apple-intern zur Verfügung. Die Lösung war, vollständig leere Speicherchips ("Blank NANDs") zu verwenden, die in China angeboten werden – das Ein- und Auslöten erfolgte also gleich doppelt (plus ein Versuch, die Reihenfolge der Chips zu ändern).

Damit war ein Restore über Apple Configurator 2 auf einem zweiten Mac über den DFU-Modus schließlich möglich. Endresultat: Für knapp 100 US-Dollar (und viel Schweiß und Tränen) war das Upgrade durchführbar. Apple selbst hätte knapp 800 Dollar verlangt, wenn man den Mac mini gleich mit 2 TByte erworben hätte.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)