Niedersachsens Ministerpräsident: Strom zu teuer für Akkuproduktion

Stephan Weil wünscht sich wettbewerbsfähige Standortbedingungen für die Herstellung von Akku-Zellen. Andernfalls stünde es schlecht um die deutsche KFZ-Branche.

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Ein Ladekabel ist an einem VW angesteckt

(Bild: Kristina Beer)

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Deutschlands Autoindustrie hat nach Einschätzung von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil noch keine wettbewerbsfähigen Standortbedingungen für die Batteriezellproduktion. "Batterien sind für die künftigen Autos die wichtigste Komponente. Wenn wir auch zukünftig die gesamte Wertschöpfungskette eines Autos bei uns halten wollen, muss man wettbewerbsfähige Standortbedingungen für die Batteriezellproduktion schaffen", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Springe bei Hannover.

Diese Bedingungen habe man derzeit nicht, "das muss man nüchtern sagen." Mit Blick auf die hohen Strompreise forderte Weil einen Industriestrompreis, der international wettbewerbsfähig sei. Eine konkrete Summe für diesen Preis nannte er zunächst nicht.

Außerdem machte er die hohen Energiepreise für die schlechte Stimmung in Niedersachsen zum Zeitpunkt der jüngsten Landtagswahl im Oktober 2022 verantwortlich. Michael Vassiliadis, Chef der Chemie-Gewerkschaft IG BCE, sagte, das Energieproblem sei längst "zum Nadelöhr für die weitere industrielle Entwicklung geworden."

Bis 2030 will Volkswagen zudem mit Partnerunternehmen insgesamt sechs Batteriezellfabriken in Europa in Betrieb nehmen, sie sollen Zellen mit einem Energiegesamtwert von 240 Gigawattstunden pro Jahr produzieren. Die ersten beiden Fabriken sollen im schwedischen Skellefteå und in Salzgitter in Niedersachsen entstehen. Die Gigafabrik in Salzgitter soll ab 2025 Einheitszellen produzieren und Innovationen in Prozess, Design und Chemie entwickeln; perspektivisch sollen Akkus mit einer Gesamtkapazität bis zu 40 GWh pro Jahr gefertigt werden.

Von der Eigenfertigung und von der neuen "prismatischen Einheitszelle" verspricht sich Volkswagen Kosteneinsparungen um 50 bis 30 Prozent auf unter 100 Euro pro kWh. Die Einheitszelle soll in bis zu 80 Prozent aller E-Fahrzeuge des Konzerns eingebaut werden.

(ds)