Amiga emulieren: Spiele authentisch auf FPGA-Board, Original-Amiga oder PC

So haucht man mit einem IDE-SD-Karten-Adapter als Festplattenersatz einem alten Amiga 1200 neues Leben ein und installiert sogar nicht dafür vorgesehene Spiele.

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Der Amiga war in den Neunzigern vor allem bei Kindern und Jugendlichen als Daddelkiste beliebt. Gedanken an Spiele wie "Die Siedler", "Lemmings", "The Secret of Monkey Island" und "Turrican" lösen bei Amiga-Fans auch heute noch wohlige Gefühle aus. Doch die gemütlichen Zeiten im Kinderzimmer mit Chipstüte auf dem Schreibtisch und einem Competition-Pro-Joystick in den fettigen Händen sind längst vorbei – oder doch nicht?

Wie wäre es, einfach den Original-Amiga aus dem Keller zu holen und wiederzubeleben? Doch machen die Spiele heutzutage überhaupt noch Spaß? Wir haben es mit einem Amiga 1200 ausprobiert und können diese Frage bei vielen Titeln getrost mit "Ja" beantworten. Das Drumherum ist aber oft umständlich, schließlich will heute niemand mehr mit unzähligen Disketten jonglieren – die erotisch angehauchte Krankenhaus-Simulation "Biing!" etwa breitet sich auf 19 Scheiben aus. Von den zeitfressenden Ladezeiten wollen wir gar nicht erst anfangen. Doch es gab bereits im Amiga-Zeitalter Festplatten für den Heimcomputer. Leider eignen sich viele Spiele nicht für eine HDD-Installation.

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Doch mit einem vergleichsweise günstigen Adapter, den richtigen Systemeinstellungen und ein paar Spezial-Tools beseitigt man diese Makel und genießt das volle Amiga-Feeling im 21. Jahrhundert: entweder auf einem FPGA-Computer wie MiST, der Originalhardware oder einem Windows-PC. Ein FPGA-Board emuliert Heimcomputer und Spielkonsolen nicht via Software, sondern simuliert sie, indem es die Originalhardware in Schaltkreisen nachbaut. Auf der geklonten Original-Hardware spielt es sich äußerst authentisch.