Kameraobjektiv im Kurztest: Sony FE 24–70 mm F2.8 II an der Systemkamera A1

Seite 2: Bildqualität des FE 24–70 mm F2.8 GM II an der Sony A1

Inhaltsverzeichnis

Wir konnten das lichtstarke Standardzoomobjektiv zusammen mit dem E-Mount-Topmodell A1 testen. Die Kamera bietet eine Auflösung von 50 Megapixeln, womit sie zu den auflösungsstärksten Vollformatmodellen gehört. Nur die Systemschwester A7R IV sowie die Leica M11 bieten mit je 60 Megapixeln mehr Fotodioden.

Das 24-70er reizt das Sensorpotenzial der A1 beinahe komplett aus – zumindest zentral und bei mittlerer Brennweite. Dann kommt es einmal abgeblendet immerhin auf 2780 der möglichen 2880 Linenpaare pro Bildhöhe (Lp/Bh). Über die anderen Brennweiten und Blendenstufen hinweg hält es sich in der Bildmitte stets bei mehr als 90 Prozent. Die Randbereiche bleiben messtechnisch um etwa zehn Prozent zurück.

Sony FE 24-70mm F2.8 GM II: Blendenreihe (15 Bilder)

c't Testszene im Überblick

In den Praxisaufnahmen kann man in der Bildmitte kaum Unterschiede zwischen den Brennweiten ausmachen. Bereits bei Offenblende f/2.8 ist diese sehr klar abgebildet und überzeugt stets mit einem hohen Detailkontrast. Ab f/11 lässt die Leistung sichtbar nach, da sich bereits Beugungseffekte bemerkbar machen, die sich in einem weicheren Bildeindruck äußern.

An den Randbereichen kann man aber sehr wohl zwischen 24, 50 oder 70 Millimetern differenzieren. Bei den höheren Brennweitenbereichen bleiben sie etwas weicher in der Bildwirkung. Das ist hier allerdings nochmal weniger ausgeprägt als beim Vorgänger, der bei Offenblende etwas weicher bleibt.

Sony FE 24-70mm F2.8 GM II: Beispielbilder (10 Bilder)

Sony A1 mit FE 24-70mm F2.8 GM II bei 24 mm I ISO 100 I f/8.0 I 1/60 s

An kontrastreichen Übergängen zeigen sich in Weitwinkelstellung bei f/2.8 leichte Farbsäume – und das sowohl in grün-roter als auch in blau-gelber Ausführung. Die chromatische Aberration haben wir hier mit etwas mehr als 0,4 Pixeln gemessen. Das ist kein besonders hoher Wert für ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv und in der Bildbearbeitung sind solche Farbsäume schnell behoben. Zum Vergleich auch der Vorgänger kam an der A7R II (mit einem Vollformatsensor mit 42 Megapixeln) auf einen Wert von etwa 0,3 Pixeln.

Über alle Brennweitenbereiche konnten wir zudem eine leichte Verzerrung messen. Die Abweichung der Bildhöhe in der Mitte im Vergleich zu den Ecken betrug dabei aber stets unter zwei Prozent. Die Randabschattung ist nur in Weitwinkelstellung und bei Offenblende deutlich ausgeprägt. Sie liegt hier bei 1,3 Blendenstufen, zweimal abgeblendet kommt man noch auf 0,3 Blendenstufen.

Beachtlich ist dabei, welche Geschwindigkeit die Kamera-Objektiv-Kombination erreicht: Die Auslöseverzögerung mit Autofokus liegt in Weitwinkelstellung bei 0,16 Sekunden und in Telestellung bei 0,17 Sekunden. Damit gehören die A1 und das neue FE 24-70er zu den schnellsten Teams, die wir je im Labor hatten.

In jüngster Zeit war nur die OM System OM-1 schneller: Sie kam mit dem 25 mm 1:1.2 Pro auf 0,14 Sekunden. Die erste Generation des 24-70ers stellte ebenfalls sehr flott scharf. Es kam zusammen mit der A7 III auf 0,19 Sekunden.

Das FE 24–70 mm F2.8 GM II ist eine zeitgemäße Weiterentwicklung der ersten Generation. Es hält wenig Überraschungen bereit, hat dafür aber ein paar mehr Funktionen wie den Zoomglätte-Schalter, die vor allem für Videografen interessant sein dürften. Im Detail zeigt es eine etwas saubere Leistung in den Randbereichen.

Für 2400 Euro ist der lichtstarke Allrounder sicher kein Schnäppchen. Doch wem es nicht auf die kompakten Maße, den Blendenring und das letzte Quäntchen in den Ecken ankommt, der kann auch zum Vorgänger greifen, den der Hersteller nach eigenen Angaben am Markt belassen will. Ihn gibt es aktuell für etwa 1700 Euro.

Noch mehr sparen kann man mit dem Sigma 28-70mm F2,8 DG DN | Contemporary. Freilich muss man hier Abstriche machen: Es bietet einen etwas engeren Brennweitenbereich und es besitzt keinen eigenen Blendenring. Außerdem ist es langsamer. Mit der A7R IV kam es auf eine Auslöseverzögerung mit Autofokus von 0,4 Sekunden. Dafür kostet es aber „nur“ etwas mehr als 800 Euro.

Die Bildqualität ist hoch. Im Test zeigte es eine gleichmäßige Leistung über die Brennweitenstufen hinweg. Vor allem bei Offenblende und in der Bildmitte erreichte es eine ähnlich analytische Schärfe wie das teure Sony-Pendant.

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(ssi)