Test Kia Xceed Plug-in-Hybrid: Crossover auf eigenem Weg

Seite 3: Infotainment und Preise

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Dazu wurden fühlbar wechselnde Temperaturen und Zugluft serviert. Sofern das der Serienstand sein sollte und im Testwagen nicht irgendein Sensor Falschmeldungen abgeliefert hat, würde ich mir hier einen raschen Eingriff wünschen. Ich habe lange keinen Testwagen mehr gehabt, bei dem ich so viel an einer Klimaautomatik rumgefummelt habe. Schwacher Trost: Die Lenkradheizung ist sehr kraftvoll und flink, Heizdrähte sind, anders als im Renault Mégane erlebt, nicht zu spüren.

Andere Sachen löst Kia inzwischen mit einer Lässigkeit, die man sehr schnell schätzen lernt. Die Materialien sind geschickt ausgesucht, einen VW Golf 8 steckt dieser Kia diesbezüglich locker in die Tasche. Auch die Verarbeitung ist sehr ordentlich. Richtig gut hat mir auch das neue Infotainmentsystem gefallen. Flottes Tempo, flache Hierarchien, übersichtliche Menüs, Tasten und Drehregler für die wichtigsten Funktionen, dazu eine geradezu liebevoll gezeichnete Karte: Die Infotainmentsysteme von PSA und Volvo wirken äußerlich moderner als die Unterhaltungselektronik von Kia. Doch der Alltag mit dem UVO-Connect-System von Kia ist sehr viel angenehmer.

Test Kia Xceed Hybrid (33 Bilder)

Der Xceed ist momentan der gefragteste Ceed. Er und der Kombi sind als Plug-in-Hybrid lieferbar.
(Bild: Florian Pillau)

In der empfehlenswerten, mittleren Ausstattungslinie "Spirit" kostet das System im Xceed Plug-in-Hybrid 990 Euro – ein vergleichsweise fairer Preis, in dem nicht nur sechs Kartenupdates enthalten sind, sondern auch sieben Jahre lang Onlinedienste wie Verkehrsmeldungen. Wie die Bedienung hat auch diese Herangehensweise Vorbildcharakter. Android Auto und Apple Carplay sind im Xceed PHEV stets serienmäßig.

Gut umgesetzt hat Kia auch die Assistenten. Die Erkennung der Fahrspur klappt hier überdurchschnittlich gut, die Hinweise beim Verlassen sind dezent und nerven nicht. Auch die Schildererkennung hat Kia offensichtlich besser im Griff als beispielsweise Mazda. Die Messung meiner Aufmerksamkeit ist dagegen offenbar nicht mehr als eine Spielerei – der Xceed hat meine Erschöpfung jedenfalls nicht erkannt, was irgendwie ja auch beruhigend ist. Kia könnte die nervliche Belastung nochmals senken, wenn sie das Sammelsurium an "Klingeling" und "Tüdelü" wenigsten optional abstellen könnte. Die Flut an Warn- und Hinweistönen nervt nachhaltig.

Das Basismodell des Kia Xceed Plug-in-Hybrid kostet 35.990 Euro, und schon dieser Ausstattungslinie fehlt kaum etwas. Für 1300 Euro mehr liefert Kia die Version "Spirit", die dann noch Digitalradio (DAB+) und ein paar, wie beschrieben, gut funktionierende Assistenten mitbringt, darunter auch einen angenehm unauffällig arbeitenden Abstandstempomat. Für den Xceed mit Plug-in-Hybrid gibt es derzeit ohne Diskussion insgesamt 7277,5 Euro Nachlass. In dieser Summe ist die AVAS-Förderung (Acoustic Vehicle Alerting System, System für künstliche Fahrgeräusche für Elektrofahrzeuge) in Höhe von 100 Euro schon enthalten.

Ein Xceed mit dem 140-PS-Benziner und Doppelkupplungsgetriebe ist ab 26.490 Euro zu haben. Bei ihm ist der normale Händlerrabatt zu erwarten, wie weit sich ein Xceed PHEV-Preis, zusätzlich zum genannten Nachlass, noch drücken lässt, ist ungewiss. Ziemlich sicher ist dagegen, dass das persönliche Fahrprofil schon ziemlich gut mit der E-Reichweite zusammenpassen müsste, um die Differenz von etwas mehr als 2200 Euro jemals wieder einzufahren. Eine Nutzwerterhöhung liefert Kia übrigens auf Wunsch für 1000 Euro weniger: Der Ceed SW PHEV bietet viel mehr Platz als der Xceed, die monetäre Differenz zwischen Hybrid und Benziner ist freilich auch im Kombi dramatisch riesig.

Die Kosten für die Überführung hat Kia übernommen, jene für Kraftstoff und Strom der Autor.