DNS-Server antwortet nicht - was tun?

Wenn das Internet lahmt und der Seitenaufbau scheinbar ewig dauert, ist nicht selten ein überlasteter oder langsamer DNS-Server des Providers schuld.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky
Inhaltsverzeichnis

Es gibt diese Momente, in denen man in die Tischkante beißen will: Trotz breitbandiger Leitung ist das Internet quälend langsam, der Aufruf von Website dauert gefühlt ewig. Schuld daran sind in aller Regel nicht die DSL- oder Kabelverbindung selbst, auch der Router ist unschuldig. Nein: Die Ursache für träges Internet ist zumeist der sogenannte DNS-Server des Providers. DNS steht für „Domain Name System“ und übersetzt URLs wie www.heise.de in die für das Internet notwendigen IP-Adressen. Ist dieser Server überlastet oder schlicht langsam – und das kann sich durchaus tageszeitabhängig ändern – wird auch jeder Aufruf von Websites zu einer Qual, da dafür viele Domain-Name-Adressen aufgelöst werden müssen. In diesem Fall können Sie mit einigen schnellen Maßnahmen die Internetverbindung wieder verbessern. Helfen jedoch auch diese nicht, kann der Einsatz eines anderen, zuverlässigeren DNS-Dienstleisters sinnvoll sein: Google bietet einen solchen Server. Es gibt aber auch andere Anbieter wie OpenDNS oder Quad9. Ohne Sonderfunktionen sind alternative DNS-Server in aller Regel kostenlos – und beschleunigen die Internetverbindung maßgeblich. Welche akuten Maßnahmen Sie treffen können und wie Sie einen anderen DNS-Server einrichten können, erfahren Sie hier.

Da die Einrichtung eines alternativen DNS-Servers etwas aufwändiger ist, lohnt es sich oft, vor dem Prozess kurz einige alternative Fehlerquellen zu überprüfen. Helfen die folgenden Tipps nicht, die Internetverbindung wieder zu verbessern, erklären wir Ihnen weiter unten, wie Sie einen neuen DNS-Server ganz einfach einrichten können.

Browser wechseln

In einigen Fällen kann der Webbrowser dafür sorgen, dass eine Internetverbindung langsamer wird - zum Beispiel wenn das Programm durch einen einzelnen Tab überlastet wird oder Bugs durch ein Update eingespielt wurden. Dann kann es helfen, vorübergehend einen alternativen Webbrowser zu nutzen. Je nachdem, welchen Browser Sie normalerweise verwenden, bieten sich hierfür beispielsweise Mozilla Firefox, Google Chrome oder Microsoft Edge an. Ist das Laden von Website anschließend tatsächlich schneller, können Sie in Ihrem Standard-Browser nach Updates suchen und diese ggf. installieren. Häufig hilft auch ein Neustart des Programms, um die Leistung wieder zu verbessern.

WLAN-Router neustarten

Auch wenn das heutzutage nicht mehr allzu häufig passiert, hängen sich auch die WLAN-Router von Zeit zu Zeit auf. In diesem Fall ist es am sinnvollsten, den Router einmal neuzustarten. Bei vielen Geräten gibt es hierfür eine Funktion, auf die Sie über die Web-Übersicht des Routers zugreifen können und mit der Sie einen geordneten Neustart durchführen können. Bietet Ihr Router keine solche Funktion oder können Sie nicht auf die Web-Ansicht zugreifen, können Sie auch das Stromkabel des Gerätes trennen, eine Weile warten und anschließend das Kabel wieder verbinden.

Firewall vorübergehend deaktivieren

Funktioniert Ihr Internet immer noch nicht so, wie es soll, kann auch die Firewall Ihres PCs der Grund für die Störung sein. Um dies auszuschließen, deaktivieren Sie sie vorübergehend. Wie Sie bei Windows eine Firewall deaktivieren können, erfahren Sie hier. Ist Ihre Internetverbindung anschließend verbessert, können Sie die Konfiguration der Firewall anpassen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie bestimmte Ausnahmen zur Firewall hinzufügen können. Damit Ihr Computer weiter geschützt ist, sollten Sie unbedingt anschließend die Firewall wieder aktivieren.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen alternativen DNS-Server einzurichten. Ideal ist es, diesen im Router zu hinterlegen: So können alle Geräte im WLAN/LAN-Netzwerk den DNS verwenden und die Internet-Geschwindigkeit ist ohne weitere geräteseitige Einrichtung schnell erledigt. Wir zeigen beispielhaft, wie es bei einer FritzBox geht. Allerdings bieten die meisten Router eine Möglichkeit, einen alternativen DNS-Server zu hinterlegen.

Alternativen DNS-Server im Router einrichten (7 Bilder)

1. Schritt:

Öffnen Sie die FritzBox-Administrator-Oberfläche und loggen Sie sich mit Ihrem Kennwort ein.

Natürlich gibt es noch einen anderen Weg: Falls Sie ein Notebook haben, können Sie den DNS des Routers natürlich auch überspringen und zum Beispiel in fremden WLANs einen eigenen DNS nutzen, um die Geschwindigkeit zu optimieren. Unter Windows ist das schnell erledigt:

Alternativen DNS-Server unter Windows eintragen (6 Bilder)

1. Schritt:

Klicken Sie rechts unten auf das Netzwerk-Symbol in der Taskleiste und wählen Sie „Netzwerk & Interneteinstellungen öffnen“.

Auch unter macOS möglich, den DNS-Server schnell zu ändern. Die Vorgehensweise ist dabei etwas einfacher als unter Windows, aber im Grunde identisch:

DNS-Server unter macOS ändern (5 Bilder)

1. Schritt:

Öffnen Sie die Netzwerkeinstellungen von macOS. Diese finden Sie in den Systemeinstellungen.
Mehr Infos

(anka)