Fahrbericht: Ford Expedition 3.5 V6

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Elektrische und klimatisierte Sitze, Dreizonen-Klimaautomatik, elektrische Heckklappe, Rückfahrkamera, Abstandstempomat oder verstellbare Pedale gibt es ebenso serienmäßig wie Sony-Sound, Navigationssystem, WLan-Hotspot, Notfallservice, Totwinkelwarner oder Anhängerfahrprogramm. Wer einer der Türen öffnet, lässt zudem großzügig dimensionierte Trittbretter an den Flanken elektrisch ausfahren. Nur die Sicherheitsausstattung hat – ungewöhnlich für Ford – einige Lücken. So fehlt ein Notbremsassistent ebenso wie ein Spurhaltewarner. Die Nebelscheinwerfer verfügen über zeitgemäße LED-Technik, alle anderen Leuchten, selbst die Scheinwerfer sind noch mit den guten, alten Glühwendel-Leuchtmitteln bestückt.

Imposanter Vortrieb

Der 3,5-Liter-V6-Motor mit Turboaufladung ist eine Idealbesetzung und die einzige Motorisierung. „Diesel” ist in amerikanischen Fullsize-SUV eher ein Randgruppenthema. 272 kW / 370 PS und ein maximales Drehmoment von 570 Nm bei 2250/min sorgen für imposanten Vortrieb bis Tempo 200 – mehr lassen die Reifen nicht zu. Real wären 230 km/h sonst kein Problem. Die sechsstufige Getriebeautomatik arbeitet unspektakulär und dezent im Hintergrund. 106 Liter Tankvolumen klingt groß, ist angesichts der Verbrauchsdaten aber schon fast klein: Der 2,6-Tonner nimmt in der Stadt 16 bis 17 Liter, über Land sind es rund 12 Liter per 100 Kilometer. Das klingt für sich genommen nach viel, macht den Expedition aber zu einem der sparsamsten Fullsize-SUV: Den Beinamen „Ecoboost” trägt der V6 nicht ohne Grund.

So verlockend der Tatendrang des kraftvollen Turbo-V6 auch sein mag, so ruhig sollte man es angehen lassen. In Kurven benimmt sich der Koloss trotz adaptiver Dämpfer wie ein vollbeladener Dampfer – mit entsprechender Kurvenneigung und tiefem Eintauchen des Bugs bei Bremsmanövern. Abgesehen vom Verbrauch wäre so ein Fahrverhalten wohl das größte Handikap auf dem gesamten europäischen Markt. (imp)