Hyundai Tucson 2.0 CRDi HTRAC 48 V im Fahrbericht

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Eine ernsthaft sinnvolle Option kann dagegen der Bedarfsallradantrieb sein, den Hyundai HTRAC nennt. Die branchenübliche Lösung, die Hinterachse per Lamellenkupplung bedarfsgeregelt am Vortrieb zu beteiligen, brachte uns während der sogenannten Schneechaos-Tage in der bayerisch-österreichischen Gebirgsregion zuverlässig auch über die von den Räumdiensten aufgeschobenen Schneewälle. Durchdrehenden Rädern begegnet die Schlupfregelung per Bremseingriff, zusätzlich kann als Anfahrhilfe die Lamellenkupplung manuell per Knopfdruck geschlossen werden.

Sorglos rauf, vorsichtig runter

Selbst steile Almzufahrten mit festgefahrener Schneedecke ohne Splitstreuung waren damit aufwärts einfach zu bewältigen. Man kann es aber nicht häufig genug wiederholen: SUVs benötigen ihren Allradantrieb, um mit leichten 2WD-Kleinwagen nur mithalten zu können. Bergab dagegen sind leichtere Autos – egal mit wie vielen angetriebenen Achsen – weitaus im Vorteil, schließlich fährt jedes davon verpflichtend mit 4x4-Bremsen. Bergab zählt (bei guter Winterbereifung) fast ausschließlich gespartes Gewicht, wahrlich keine Stärke des Tucson. Das Kompakt-SUV wiegt in der gefahrenen Version mindestens 1845 Kilogramm. Da tastet man sich schon viel vorsichtiger den Berg wieder hinunter, wo man im Bauernauto Citroën Cactus noch sorglos herumgekurvt wäre.

Dachlast und Stützlast liegen bei 100 kg. Auf einem Fahrradgepäckträger für die Anhängekupplung können so beispielsweise zwei schwere E-Bikes mitfahren. Die Anhängelast beträgt bei gebremsten Hängern immerhin 2200 kg, in diesen Disziplinen dürften die erwähnten Kleinwagen bei allen fahrdynamischen Vorteilen freilich nicht mithalten können.

Bleibt solide

Der Tucson bleibt das solide Kompakt-SUV, als das er bisher schon beliebt war. Vom erhofften Schritt in Richtung Verbrauchssenkung schafft er mit der teuren Hybridisierung allerdings keinen Zentimeter. Möglicherweise schafft es die Technik gerade mal, die neuerdings mit Harnstoff arbeitende Abgasreinigung zu unterstützen. Wir bilanzieren, dass unrealistische Verbrauchsangaben auch in Zeiten des WLTP noch möglich sind und sich der Mildhybrid-Anschub wohl nur wegen der Laborwerte für Hyundai lohnt. Nicht aber für seine Kunden.

Für Überführungs- und Treibstoffkosten kam Hyundai auf. (fpi)