Test: Audi Q5 TDI

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Dazu lädt der Audi Q5 mit dem 190-PS-TDI eigentlich ein. Die möglichen Fahrleistungen sind im Alltag sicher weit mehr als nur ausreichend, doch übertrieben dynamisch ist die Maschine in dieser Umgebung nicht. Aus dem Stand heraus braucht der Antriebsstrang einen Moment, bevor der Q5 tatsächlich losfährt. Das irritiert schon mal, wenn man sich rasch irgendwo einsortieren will. Der angesprochene Volvo XC60 D4 wirkt, möglicherweise auch durch seinen prägnanteren Klang, in allen Lebenslagen wuchtiger. Der Q5 TDI mit 163 PS und Automatik kostet zwar nur 1300 Euro weniger, doch ich würde dieses Geld anderweitig investieren. Die Unterschiede in den Werksangaben sind schon gering, im Alltag dürfte sich der Fahreindruck kaum unterscheiden – nicht zuletzt aufgrund des identischen Drehmoments von 400 Nm.

12 Liter Adblue

Der Verbrauch ist im NEFZ identisch und liegt, je nach Reifenformat, zwischen 4,9 und 5,3 Litern. Im Alltag kamen wir auf rund 6,2 Liter, minimal waren es 5,5. Wer sich von der ausgezeichneten Geräuschdämmung und der guten Straßenlage dazu verleiten lässt, kann auf der Autobahn auch mehr als 8 Liter erfahren, damit ist man dann allerdings schon recht flott. Serienmäßig ist in allen Q5-Dieselmodellen ein Adblue-Tank mit 12 Litern Fassungsvermögen. Gegen Aufpreis gibt es im Verbund mit größerem Kraftstofftank auch einen Adblue-Behälter mit 24 Litern. Audi nennt in der Anleitung einen Adblue-Verbrauch zwischen einem und vier Prozent des verbrauchten Dieselkraftstoffs. Anders ausgedrückt: Bei vier Prozent Adblueverbrauch reicht der serienmäßige Vorrat für 300 Liter Diesel, im Falle des höchsten Adblueverbrauchs, den Audi angibt. Das andere Extrem, also ein Prozent, würde bedeuten, dass der Adblue-Vorrat nach 1200 Litern verbrauchtem Diesel erschöpft wäre. Der Praxisverbrauch dürfte irgendwo dazwischen liegen.

Ausgehend von unserem Testverbrauch von 6,2 l/100 km und einem Adblue-Anteil von vier Prozent ist der 12-Liter-Tank also nach frühestens 4839 Kilometern leer. Die Investition in den größeren 24-Liter-Tank ist mit 85 Euro nicht gerade ein Schnäppchen, aber lohnenswert. Empfehlenswert ist so oder so aber, den Tank vor dem Servicetermin aufzufüllen. Manch ein Händler greift dafür nämlich recht beherzt zu. Da kann ein Liter Adblue schon einmal mehr als 4 Euro kosten – das wagen sich nicht einmal alle Autobahntankstellen. Das betrifft freilich nicht nur den freundlichen VAG-Händler, sondern alle.

Feines Fahrwerk

Sehr gut hat allen in der Redaktion das Fahrwerk gefallen, für das Audi allerdings auch herzhaft zulangt. Im Testwagen war das adaptive Luftfahrwerk eingebaut, immerhin 1950 Euro teuer. Die Bandbreite zwischen den Einstellungen ist deutlich spürbar. Ich war meistens in Comfort oder Effiency unterwegs, was auch daran liegen mag, dass SUVs auf mich grundsätzlich entschleunigend wirken. Warum man so einen Koloss unbedingt mit Verve um die Ecken werfen muss, hat sich mir nie so recht erschlossen. Der Q5 kann in dieser Hinsicht weit mehr, als ich von so einer Wuchtbrumme je fordern würde. Zusammen mit der feinen Lenkung ergibt sich ein komfortables Fahrgefühl, welches dem in vielen Volkswagen-Konzernmodellen ähnelt: Das Auto nimmt sich zurück und nervt schlicht nicht.