Test: Audi Q5 TDI

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Der Testwagen war, wie bei Presseautos üblich, mit zahlreichen Extras angefettet, was den Listenpreis auf mehr als 70.000 Euro anhob. Ob es den ganzen Zinnober nun wirklich braucht, ist sicher Geschmackssache. An ein paar Dinge gewöhnt man sich aber freilich schnell. Die Matrix-LED-Scheinwerfer sind mit 1900 Euro zwar wirklich sehr teuer, leisten aber bei Dunkelheit auch hervorragende Dienste. Auch das nicht überladene Head-up-Display will man nach einer gewissen Strecke nicht mehr missen.

Frechheiten

Leder und Holz heben auch im Q5 den wahrgenommenen Qualitätseindruck. Dass Audi für Dinge wie einen einfachen Tempomat oder auch die Sitzheizung zusätzlich hinlangt, ist angesichts der Basispreise eine Frechheit – und verständlich, denn solange die Kunden mitspielen, wird Audi nehmen, was als möglich erachtet wird. Übertroffen wird das nur noch von der Anschlussgarantie für drei Jahr bis 150.000 km, die Audi mit unglaublichen 2350 Euro in Rechnung stellt. Das reichen andere Hersteller kostenfrei mit dazu.

Einen adaptiven Tempomat gibt es nur zusammen mit allerlei anderen Helfern im “Assistenzpaket Tour”. Damit regelt der Q5 dann nicht nur den Abstand zum Vordermann allein, sondern passt auch die Geschwindigkeit an. Vor Kurven wird gebremst, bei erkannten Verkehrsschildern ebenso. Wird ein Tempolimit wieder aufgehoben, beschleunigt der Q5 auch wieder. Das klappt insgesamt sehr ordentlich, wenngleich die Erkennung nicht immer zu 100 Prozent gelingt – woran nicht allein den eingangs beschriebenen Künstlern Schuld haben. Auf meinem Heimweg geht von der abbiegenden Hauptstraße eine Sackgasse ab, in der Tempo 10 vorgeschrieben ist – was den Assistenten immer wieder veranlasste, auf dieses Tempo abzubremsen. Bis zur Vollautomation ist es eben noch ein weiter Weg.

Nachdenklich macht freilich etwas anderes: Ein vergleichbar motorisierter, hochgerüsteter Skoda Kodiaq, für den längst nicht alles lieferbar ist, was sich in den Q5 einbauen lässt, kostet locker 20.000 Euro weniger. Dafür ist er sicher nicht ganz so gut gedämmt, bietet weniger Spielereien und mag in machen Details nicht ganz so feingeschliffen wirken wie der Audi. Dennoch scheint der Audi-Aufpreis ziemlich üppig.

Die Kosten für die Überführung hat der Hersteller übernommen, jene für Kraftstoff der Autor. (mfz)