Spatial Computing: Was VR und AR verändern werden

Spatial Computing, XR oder Metaverse: Egal, wie man es nennt, die Technologie wird das, was wir bisher als Realität kennen, drastisch verändern.

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Illustration einer Frau mit VR Brille
Lesezeit: 21 Min.
Von
  • Eva Wolfangel
Inhaltsverzeichnis

Steve Jobs soll als Führungskraft recht schwierig gewesen sein – und auch kein begnadeter Techniker. Doch wenn der legendäre Apple-Chef seine Technik-Visionen anpries, musste man ihm einfach glauben, dass die Zukunft mit diesem oder jenem Gerät eine bessere wird. Seine Kritiker sprachen von einem "Realitäts-Verzerrungs-Feld", das Jobs umgab. Jetzt will Apple eine Realitäts-Verzerrungs-Maschine auf den Markt bringen: die Vision Pro.

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Sie sieht auf den ersten Blick kaum anders aus als ein gewöhnliches VR-Headset. Aber sie ist weit mehr als das. Glaubt man den Produkt-Ankündigungen des Konzerns, wird die Brille ein Versprechen einlösen, das Techniker und Entwickler seit mehr als 20 Jahren geben: Die Brille soll ihren Trägern das nahtlose Verschmelzen der Realität mit virtuellen, im Computer erzeugten Objekten ermöglichen. Verschiedene Realitäten werden ineinander verschwimmen, ein Wechsel zwischen ihnen wird mühe- und stufenlos. Einfach an einem kleinen Rädchen der Brille drehen, und schon wird die Zimmerdecke zum wolkenverhangenen Himmel.

Apple nennt das Bedienkonzept der Brille "Spatial Computing" – vermutlich, um sich von den enttäuschten Erwartungen rund um Virtual- und Augmented Reality abzugrenzen. Denn in diesem Begriff, der (mindestens) 20 Jahre alt ist – 2003 taucht er in einer Masterarbeit des MIT-Studenten Simon Greenwold zum ersten Mal auf –, steckt mehr als das Spiel mit virtuellen oder ergänzten Realitäten. Greenwold definiert Spatial Computing als "die Interaktion des Menschen mit einer Maschine, bei der die Maschine Bezüge zu realen Objekten und Räumen beibehält und manipuliert". Das klingt abstrakt, ist aber vor allem für die Entwickler von User-Interfaces eine spannende Idee: Denn um Menschen die Bedienung von Computern zu erleichtern, mussten Schnittstellen-Entwickler bislang zu Hilfsmitteln greifen.