Wie Geoinformatiker einen Mordfall mit Fahrdaten eines Tachografen aufdeckten

Der Tachograf eines Mordverdächtigen verriet, wann dieser wie schnell gefahren war. Mit einer Web-App der Jade-Hochschule fand die Polizei das Opfer schnell.

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(Bild: António Duarte / stock.adobe.com | Bearbeitung: c't)

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Die Polizei Stendal stand im März 2023 unter Zeitdruck: Eine junge Frau war verschwunden, nachdem sie mit ihrem Lebensgefährten auf eine Wochenendtour aufgebrochen war. Der Ausflug der beiden warf Fragen auf, doch trotz der Aufzeichnungen eines digitalen Tachografen konnten die Beamten die Fahrtroute des Paares nicht rekonstruieren. Wo konnte die Frau stecken, lebte sie überhaupt noch? Mit einer eigens entwickelten interaktiven Web-App konnten der Geoinformatiker Thomas Brinkhoff und sein Team die Polizei auf die richtige Spur führen.

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Am Samstag, den 4. März 2023, verabschiedete sich die 19-jährige Kezhia aus Klötze in Sachsen-Anhalt von ihrer Mutter. Sie wollte mit ihrem Freund nach Wolfsburg, um dort am nächsten Tag ein Bundesligaspiel zu sehen. Im Anschluss war ein gemeinsamer Urlaub geplant. Doch ob Kezhia überhaupt in Wolfsburg ankam, ist fraglich. Erst drei Tage später meldete ihr Begleiter sie als vermisst. Der 42-Jährige gab an, seine Freundin in Wolfsburg abgesetzt zu haben, um dann den VW Crafter seines Arbeitgebers zum Betrieb nach Braunschweig zu fahren. Abends wieder in Wolfsburg habe er seine Freundin nicht mehr angetroffen.

In der Kleinstadt Klötze bangten viele mit der Familie der Vermissten. Die beliebte junge Frau war im örtlichen Fußballverein aktiv und hatte sich auch als Schiedsrichterin engagiert. Aber es gab kein weiteres Lebenszeichen und das Handy von Kezhia war offenbar abgeschaltet.

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